von Lucas Stoll | 13 Sep 2015 | Kategorie: Ratgeber

Massivhaus bauen - Vorteile der Massivbauweise

Massives Baumaterial
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Obwohl die Zahl der Eigenheime in Fertigbauweise stetig zunimmt, gehören Massivhäuser in Deutschland auch heute noch zu den attraktivsten Bautypen. Ob aus Leichtbeton, Porenbeton, Kalksandstein oder Ziegeln – Massivhäuser überzeugen durch zahlreiche Vorteile. Eine hervorragende Wärmeisolierung, zukunftssichere Bauqualität und stabile Wiederverkaufspreise machen ein massiv gebautes Haus zu einer preiswerten Investition. Mit einem großem Hausangebot bieten wir das passende Modell für jeden Kunden.

Eigenschaften von Massivhäusern

Massiv bauen steht seit vielen Jahrhunderten für Standfestigkeit, Dauerhaftigkeit und Stabilität. Die Basis eines Massivhauses ist sein Fundament, auf dem Stein für Stein die Außen- und Innenwände hochgezogen werden. Die senkrechte Tragkonstruktion und die Gebäudehülle bestehen aus massiven natürlichen Baumaterialien. Deren natürliche Dichte sorgt meist schon ohne zusätzliche Installationen für einen hervorragenden Schallschutz. Insbesondere komplett aus Stein gebaute Massivhäuser zeichnen sich außerdem durch ihre sehr hohe Wärmespeicherfähigkeit aus.

Massivhäuser sind äußerst langlebig und widerstandsfähig und erzielen deshalb einen höheren Verkaufserlös als Fertighäuser. Der Wiederverkaufswert wird selbst von den Banken meist höher eingeschätzt als bei anderen Bauformen. Bauherren, die ihr Haus in Massivbauweise errichten, können daher häufig von besseren Konditionen bei der Baufinanzierung profitieren.

Unser Angebot an Massivhäusern

Kosten für ein Massivhaus

Da Massivhäuser individuell geplant werden, lassen sich hinsichtlich der Kosten lediglich grobe Schätzpreise angeben. Je nach Ausstattung liegen die Preise zwischen 1.100 und 1.800 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Hinzu kommen der Grundstückspreis und weitere Nebenkosten.

Ein Haus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche kostet zum Beispiel zwischen 165.000 und 270.000 Euro. Nach oben sind dabei keine Grenzen gesetzt. Vor allem Extras wie ein Wintergarten, ein Pool oder eine Sauna lassen die Kosten in die Höhe schnellen. Durch Eigenleistung können Bauherren einen Teil der Baukosten einsparen. Die Möglichkeiten hierzu sollten jedoch nicht überschätzt werden.

Welche Kosten entstehen beim Hausbau?

Massive Bauweise oder Fertighaus?

Neben ihrer robusten und wertbeständigen Bauweise haben Massivhäuser den Vorteil, dass sie im Gegensatz zu Fertighäusern meist problemlos aus- und umzubauen sind. Erlauben typische Häuser in Fertigbauweise Anbauten und Wanddurchbrüche nur in geringem Umfang, ist beim Massivhaus wesentlich mehr möglich. Sofern die tragenden Wände unversehrt bleiben, sind der Kreativität bei Renovierungs- und Umgestaltungsmaßnahmen kaum Grenzen gesetzt.

Im Vergleich zu Fertighäusern bieten Massivhäuser einen besseren Feuerschutz, da es in den Wänden keine Hohlräume gibt, in denen sich ein Feuer ausbreiten kann. Massive Baustoffe bilden außerdem während eines Brandes keine giftigen Gase. Da der Massivbau auch bei einem Feuer seine Tragfähigkeit bewahrt und weder Decken noch Wände brennen, sind die Versicherungsprämien bei verschiedenen Gebäudeversicherungen günstiger als beispielsweise für Fertighäuser in Leichtbauweise.

Massivhaus oder Fertighaus bauen?

Massivhaus Wärmedämmung
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Schlüsselfertiges Massivhaus oder Ausbauhaus?

Ein schlüssselfertiges Massivhaus ist für den Bauherren der bequemste Weg zum Eigenheim. Schlüsselfertig bauen bedeutet, dass alle Bauleistungen von einem zentralen Anbieter übernommen werden. Anschließend wird das Haus lediglich an den Kunden übergeben und kann direkt bezogen werden. Schlüsselfertige Häuser werden mit einer genauen Leistungsbeschreibung, Versicherungspaket und Bauzeitgarantie gebaut. Als Bauherr vermeidet man mit einem schlüsselfertigen Massivhaus Risiken und Verzögerungen im Ablauf.

Wer beim Bau Kosten sparen will, kann in Betracht ziehen sein Haus als Ausbauhaus zu errichten. Bei dieser Variante wird der Bau bis zu einem bestimmten Punkt vom Anbieter übernommen und anschließend vom Bauherren selbst beendet. Vergleicht man die Preise für schlüsselfertige Häuser und Ausbauhäuser, stellt man schnell fest, dass man mit Eigenleistung viel Geld sparen kann. Man sollte jedoch mit Bedacht vorgehen. Je nach Ausbaustufe muss man mit bis zu 50.000 Euro Materialkosten rechnen. Außerdem nehmen Eigenleistungen natürlich viel Zeit in Anspruch.

Weitere Informationen zum Ausbauhaus

Eigenleistung - Massivhaus günstig bauen

Wer beim Bau seines Traumhauses Kosten sparen will, sollte über Eigenleistung beim Hausbau nachdenken. Je nach vorhandener handwerklicher Erfahrung, können veschiedene Arbeiten vom Bauherren selbst übernommen werden. Bei Massivhäusern bietet sich vor allem der Innenausbau an. Maler- und Taperzierarbeiten sind relativ unkompliziert und können von fast jeder Person verrichtet werden. Auch das Einbauen von Zimmertüren, das Legen von Laminatboden und Fließen und viele andere Aufgaben erfordern relativ wenig handwerkliches Geschick.

Erfahrene Handwerker können auch anspruchsvollere Aufgaben, wie das Montieren von Treppen, die Installation von Heizungen, oder sogar die Elektroinstallation selbst erledigen. Hier ist allerdigns Vorsicht geboten, da Verletzungsgefahr besteht! Weiterhin kann es leicht zu Baumängel und Verzögerungen im Ablauf kommen. Das Mitarbeiten beim Bau der Gebäudehülle ist bei Massivhäusern nur in wenigen Fällen möglich. Um Risiken zu vermeiden, sollte man diese Arbeiten professionellen Handwerkern überlassen. Im Zweifelsfall sollte man sich immer direkt mit dem Bauträger absprechen!

Lohnt sich Eigenleistung beim Hausbau?

Welchen Haustyp massiv bauen?

Da Massivhäuser nach Kundenspezifikation gebaut werden, ergeben sich mehr Möglichkeiten bei der Gestaltung. So lässt sich das Eigenheim beispielsweise als Bungalow oder Stadtvilla und in verschiedenen Baustilen, wie dem beliebten Bauhausstil, planen. Die persönlichen Präferenzen spielen bei der Wahl des Haustyps natürlich eine wichtige Rolle. Modernes Häuser oder Bungalows bieten zum Beispiel ein völlig anderes Wohngefühl als ein Doppelhaus. Entscheidend sind das angestrebte Wohnkonzept, die Anzahl der Bewohner, Kinder und viele andere Faktoren.

Bei der Planung des Traumhauses sollte außerdem die verfügbare Wohnfläche berücksichtigt werden. Zuerst sollte man genau festhalten, wie viel Wohnraum tatsächlich benötigt wird. Dabei sollte man sowohl Platzmangel, als auch überflüssigen Raum vermeiden. Rechteckige Grundrisse nutzen die Baufläche gut aus und lassen sich gut energetisch optimieren. Wer auf den Platz im Speicher verzichten kann, sollte über ein Flachdach nachdenken. Weiterhin muss man abschätzen, ob ein Keller sinnvoll genutzt werden kann, oder ob hier weiteres Geld gespart werden kann.

Welche Haustypen gibt es?

Baumaterialien
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Energiesparhäuser in Massivbauweise

Die Decken und Wände massiv gebauter Häuser sorgen dafür, dass die Wärme an kalten Tagen drinnen bleibt. Im Sommer wirken sie hingegen als Hitzepuffer. Schon durch die Wärmespeicherkraft der massiv errichteten Außenwände lässt sich ein großer Teil der Heizkosten einsparen. Eine geeignete Wärmedämmung senkt den Energieverbrauch und die CO²-Emission zusätzlich.

Bereits bei der Planung empfiehlt es sich, dem Energie- und Ressourcenverbrauch eine große Bedeutung beizumessen. Um wirklich energieeffizient zu bauen, können Bauherren außerdem auf passive Sonnenenergienutzung setzten und moderne Heizungsanlagen einbauen lassen. Auch die Haus- und Dachform spielt hier eine entscheidende Rolle. So eignen sich zum Beispiel Einfamilienhäuser mit Schrägdächern besonders gut für die Installation von Solarzellen.

Weitere Informationen zum Energiesparhaus

Der richtige Baustoff für die Massivbauweise

Steine für den Massivhausbau eignen sich unterschiedlich gut hinsichtlich ihrer Wärmedämmung und des Schallschutzes. Jedes Baumaterial bietet Vor- und Nachteile, jedoch lassen sich mit allen Materialien eine zeitgemäße Wärmedämmung, ein optimaler Schallschutz und bestmöglicher Wohnkomfort erzielen.

Ziegel – der bewährte Klassiker

Aus Lehm und Ton gebrannte Ziegel sind die ältesten bekannten Bausteine. Sie verfügen über feuchteregulierende Eigenschaften und eine gute Schall- und Wärmedämmung. Zur Verbesserung der wärmedämmenden Wirkung enthalten Ziegel heute Poren bildende Stoffe wie Zellulose, Sägemehl oder Polysterol. Die Hohlräume werden zum Teil auch mit mineralischen Dämmstoffen gefüllt. Diese Wärmedämmziegel ermöglichen die Errichtung von Passivhäusern ohne zusätzliche Dämmung.

Kalksandstein – guter Schutz vor Lärm

Steine aus Kalksand sind schwer, sehr druckfest und bieten gute Schall- und Brandschutzeigenschaften. Daher eignen sie sich besonders für Häuser in Straßennähe oder für Mehrfamilienhäuser. Um die hohen Anforderungen an den Wärmeschutz gerecht zu werden, ist jedoch die zusätzliche Dämmung in Form eines Wärmeverbundsystems notwendig. Alternativ ist auch der zweischalige Aufbau mit tragender Wand und vorgemauerter Schale möglich.

Porenbeton – hohe Dämmwirkung bei geringem Gewicht

Porenbetonsteine bestehen aus einer Mischung von Quarzsand, Kalk, Zement und Aluminiumpulver. Letzteres führt dazu, dass die Masse sich stark aufbläht und viele feine Poren ausbildet. Auf diese Weise wird der Porenbeton sehr leicht und lässt sich einfach bearbeiten. Da seine Dämmwirkung hervorragend ist, kann für gewöhnlich auf eine zusätzliche Wärmedämmung verzichtet werden. Einige Abstriche gibt es jedoch beim Schallschutz.

Leichtbausteine – robuster Materialmix für die Massivbauweise

Leichtbausteine sind innovative Materialkombinationen, welche die Vorteile verschiedener Ausgangsstoffe in sich vereinen. Die Grundlage für ihre Fertigung ist Zement. Diesem werden Stoffe wie Blähton oder Bims beigemischt. Im Inneren haben die Steine einen Dämmkern, beispielsweise aus Mineralwolle oder Polystyrol. Diese sogenannten Wärmedämmsteine bieten unter allen Materialien für den Massivbau die beste Kombination von Schall- und Wärmeschutz beim einschaligen Maueraufbau.

Fazit

Massivhäuser empfehlen sich für Bauherren, die klassisches Handwerk schätzen und auf massive Baumaterialien setzen. Überzeugende Argumente für diese Bauweise sind außerdem die Umweltverträglichkeit und die Wertstabilität. Die hervorragenden Dämm-Eigenschaften eines sorgfältig isolierten Massivhauses bieten bei den derzeitigen Energiepreisen einen großen Vorteil und sparen von Beginn an bares Geld.

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