von Lucas Stoll | 16 Okt 2015 | Kategorie: Ratgeber

Generationenhaus - Vor- und Nachteile in der Übersicht

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Immer mehr Bauherren entscheiden sich für ein Generationenhaus. Die Bauweise hat viele Vorteile und ist oft kostengünstiger als andere Varianten. Allerdings sollten die, in einem Generationenhaus zusammenlebenden, Menschen gewisse Grundvoraussetzungen mitbringen. Dazu gehören Toleranz für die Lebensweise des Anderen, Gesprächsbereitschaft und der Wille sich an gemeinsame Regeln zu halten.

Generationenhaus Bauen - Eigenschaften der Bauweise

Generationenhäuser in Massivbauweise sind Häuser mit viel Wohraum, in dem oft Menschen verschiedenster Altersstufen zusammenleben. Charakteristisch sind die abgetrennten Wohnbereiche, die ein unabhängiges Leben der Wohnparteien erlauben. Bestimmte Räume des Generationenhauses wie Badezimmer und Gästezimmer können gemeinschaftlich genutzt werden. So trifft man sich beispielsweise zu gemeinsamen Aktivitäten im großen Wohnzimmer oder in der Küche. Im eigenen Wohntrakt kann dann jeder seine Privatsphäre genießen. Generationenhäuser werden meist von verwandten Personen, befreundeten oder einander bekannten Menschen bewohnt, allerdings sind auch andere Wohnkonzepte möglich.

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Kosten sparen mit einem Generationenhaus

Eine sehr großer Vorteil eines modernen Generationenhauses ist die Reduzierung von Kosten. Bereits bei Planung und Bau kann die finanzielle Belastung gemeinsam bewältigt werden. Auch bei Anschaffungskosten für gemeinschaftlich genutztes Mobiliar und Küchengeräte lässt sich viel Geld sparen. Laufenden Kosten und Investitionen, die nach dem Einzug ins neue Eigenheim entstehen, werden oft auf alle Wohnparteien aufgeteilt.

Jüngere Menschen benötigen für ihren Nachwuchs oft eine halbtägige Betreuung. In den meisten Fällen passen Senioren gerne auf die Kinder auf, während der Rest der Familie der Berufstätigkeit nachgeht. So kann das Geld für den teuren Betreuungs-Platz gespart werden. Außerdem haben die Kinder ihre vertraute Umgebung und liebevolle Großeltern, die sich um sie kümmern und von denen sie viel lernen können.

Ältere Menschen befürchten oft die sozialer Isolation im Alter: Sie möchten ihren wohl verdienten Lebensabend nicht in einem unpersönlichen Pflegeheim verbringen. Mit dem Wohnen im Generationenhaus sparen sie sich außerdem den teuren Platz im Altersheim. Falls sie später doch einmal professionelle Pflege benötigen, können sie sich im eigenen Wohntrakt ambulant betreuen lassen.

Haustypen - Vom Mehrfamilienhaus bis zur Stadtvilla

Fast jeder Haustyp kann als Generationenhaus gebaut werden. Wichtig ist, dass das Gebäude über getrennte Wohnbereiche und gemeinsam genutzte Räume verfügt. Am beliebtesten sind Mehrfamilienhäuser. Die Senioren wohnen aus Gründen der Barrierenfreiheit im Erdgeschoss, jüngeren Bewohner - Paare, Familien oder Singles - oben. Außerdem ist es für Senioren angenehm, einen kürzeren Weg zum Briefkasten oder in den Garten zu haben. So spart man sich auch die Kosten für den Treppenlift.

Auch Doppelhäuser und Stadtvillen werden als Multi-Generationen-Haus genutzt. Doppelhäuser können mit getrennten Hauseingängen gebaut werden. Bevorzugt man das Leben zu ebener Erde, plant man einen Bungalow mit Anbau, der über einen separaten Eingang betreten wird. Wichtig ist, dass die Wohntrakte um und ausbaufähig sind. So kann die Wohnung der Eltern - falls sie doch ins Pflegeheim ziehen müssen - als Wohnbereich für die eigenen (erwachsenen) Kinder oder als Arbeitsräume genutzt werden. Anbauten lassen sich später unproblematisch verkaufen oder vermieten.

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Generationenhäuser als Energiesparhäuser

Wer einen Hausneubau plant, sollte die Vorgaben der aktuell gültigen Energieeinsparungsverordnung (EnEV) umsetzen. Energieeffiziente Generationenhäuser sind mit einer guten Außen- und Dachdämmung ausgestattet. Dreifachverglasungen und gut abgedichtete Fenster halten den größten Teil der Heizwärme im Haus. Strom wird von der auf dem Dach angebrachten Solaranlage erzeugt. Eine hochwertige Luft-Wasser-Wärmepumpe versorgt das ganze Haus mit Heizwärme und Warmwasser. Der Einsatz bestimmter Baustoffe wie Porenbeton reduziert die Kosten für wärmedämmende Maßnahmen.

Je nach gewähltem Anbieter lassen sich Multi-Generationen-Häuser beispielsweise als Energiesparhaus (KfW Effizienzhaus), Passivhaus oder Plusenergiehaus bauen. Robuste Massivhäuser mit hochwertigen Baumaterialien sind besonders nachhaltig. Für Energiesparhäuser können junge Familien außerdem zinsgünstige Darlehen erhalten und so zusätzlich Geld sparen.

Fazit

Ein Generationenhaus ist für Bauherren, die sehr viel Wert auf Familienleben und ausreichenden Wohnraum legen, die ideale Wahl. Durch die getrennten Wohnbereiche entsteht Unabhängigkeit und Flexibilität, wobei gemeinsame Aktivitäten beispielsweise im geräumigem Wohnzimmer mit integriertem Essbereich verbracht werden können. Sowohl kurzfristig, als auch langzeitig lassen sich Kosten sparen und teilen, wodurch für alle Mitbewohner finanzielle Entlastung geschaffen wird.

Vorteile

  Zusammenleben von Jung und Alt
  Gegenseitige Hilfe und Unterstützung
  Separate Wohnbereiche
  Günstig wegen geteilter Kosten
  Verschiedene Haustypen möglich

Nachteile

  Trotz separater Wohnungen weniger Ruhe
  Weniger Privatsphäre
  Gebundenheit an soziale Verpflichtungen und Regeln
  Toleranz und hohe Gesprächsbereitschaft erforderlich

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