von Michelle Sensel | 25 Jan 2017 | Kategorie: Ratgeber

Grundstückskosten - Nebenkosten beim Grundstückskauf

Schlüsselübergabe

Hausbaukosten sind vielfältig, individuell und können nicht komplett vor Baustart kalkuliert werden. Um den finanziellen Aufwand für ein Grundstück zu berechnen, müssen neben dem Grundstückspreis Nebenkosten und Erschließungskosten miteinbezogen werden. Diese zusätzlichen Kostenpunkte werden von Bauherren oft unterschätzt, was in unerwartetende Mehrkosten resultiert. Wer beim Grundstückskauf überlegt vorgeht, kann eventuelle Kostenfallen leicht vermeiden.

Grundstückskosten berechnen - Alle Nebenkosten beachten!

Zu den Nebenkosten zählen alle Kosten, die noch vor Bau des eigentlichen Hauses beachtet werden müssen. Dazu gehören beispielsweise Gas- und Telefonanschlüsse, die Eintragung in das Grundbuch, Steuern und Versicherungen. Weiterhin muss das Grunstück oft erst in einen bebaubaren Zustand versetzt werden. Im Normalfall kann davon ausgegangen werden, dass die Nebenkosten etwa 10 Prozent der Gesamtkosten für den Grundstückskauf ausmachen.

Versicherung bereits beim Grundstückskauf abschließen!

Um Risiken zu vermindert sollte bereits vor Baubeginn Versicherungen abgeschlossen werden. Bei der Errichtung der Baustelle schützt eine Bauhaftpflichtversicherung vor möglichen Unfällen und Schadensersatzansprüchen. Während der Bauzeit bewahrt eine Bauleistungsversicherung den Bauherren vor nicht vorhersehbaren Schäden. Sind Eigenleistungen geplant, müssen alle Teilnehmer bei der Bau-Berufsgenossenschaft (BauBG) versichert werden.

Finanzielle Rückstellungen für das Grundstück einplanen!

Wenn Sie Ihre Immobilie instand halten wollen um sie eventuell später weiterverkaufen zu können, sollten Sie sich einen finanziellen Spielraum lassen. Um Reparaturen und Modernisierungen leisten zu können, sollten Sie monatlich sparen. Als Richtwert gilt: Bei Altbauten sollten Sie rund einen Euro pro Quadratmeter sparen, bei Neubauten die Hälfte.

Grudstück Umbau

Nebenkosten Grundstückskauf – Notar, Steuer und Gutachten

Neben den Erschließungs- und Umbaukosten spielen weitere Nebenkosten eine wichtige Rolle. Ob Sie ein Einfamilienhaus, die größere Stadtvilla oder einen Bungalow bauen spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. Bereits der Grundstückserwerb an sich ist mit Verwaltungskosten verbunden. Neben der Maklerprovision müssen Gutachten erstellt und Steuern bezahlt werden.

Maklergebühren im Hinterkopf behalten

Wurde das Haus von einem Makler vermittelt, entstehen Kosten. Die Maklerprovision wird zwar stark kritsiert, der Hauskäufer muss trotzdem 7,14 Prozent der Kaufsumme zahlen. Gerade bei höherpreisigen Grundstücken kann dies zu erheblichen Kosten führen.

Notarkosten und Gerichtskosten ermitteln

Unversichtbar ist ein Notar. Ein Verkauf wird erst rechtskräftig, wenn er notariell beglaubigt wurde. Der Notar wickelt den Kaufvertrag ab und veranlasst, dass der neue Eigentümer in das Grundbuch eingetragen wird. Die Kosten sind in einer Grundgebührordnung festgeschrieben und betragen etwa 1 Prozent der Kaufsumme

Eintragung ins Grundbuch

Zusätzliche Gebühren werden bei der Eintragung ins Grundbuch fällig. Die genauen Kosten sind regional unterschiedlich und können vorab beim jeweiligen Grundbuchamt angefragt werden.  

Grunderwerbsteuer bezahlen

Die Grunderwerbsteuer gehört ebenfalls zu den zu berücksichtigenden Nebenkosten. Sie wird bei jedem Grundstückskauf fällig und variiert von Bundesland zu Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises.

Vermessungskosten für das Grundstück

Falls das Grundstück vorab noch nicht vermessen wurde, kommen Vermessungskosten hinzu. Hier kann mit Kosten von bis zu 2.000 € gerechnet werden.

Baugrundgutachten

Bevor die Bauarbeiten beginnen, sollte man unbedingt eine Begutachtung des Bodens in Auftrag geben. So kann sicher gestellt werden, dass der Bau auf sicherem grund statt findet. Weitherin können eventuell notwendige Bodenarbeiten geplant und in die Gesamtkosten aufgenommen werden. Die Erstellung eines Baugrundgutachten kostet zwischen 400 und 600 €.

Versicherung abschließen

Weitere Kosten beim Grundstückskauf - Freimachen, Umbau und Erschließung

Neben den Verwaltungskosten für den Grundstückkauf fallen zusätzliche Aufwendungen für das Freimachen, mögliche Erdarbeiten und die Erschließung an. Sind die notwendigen Arbeiten abgeschlossen, kann der eigentliche Hausbau beginnen.

Abbruch und Freimachen von Altlasten

Ähnlich verhält es sich mit Altlasten auf dem Grundstück. Je nach Umfang der zu abreißenden Altlasten, können hier Kosten von bis zu 10.000 € entstehen. Ebenso sollten der Zustand des Bodens und Bäume, die gegebenenfalls gefällt werden müssen, berücksichtigt werden. Spätere Bodenarbeiten und Baumfällungen sind schlecht für den Geldbeutel und die Zeitplanung.

Begradigung und Bodenarbeiten

Nicht jedes Grundstück ist bereits beim kauf in einem bebaubaren Zustand. Zuerst sollte festgestellt werden, ob der Boden fest genug für Bauarbeiten ist. Dies wird über das Baugrundgutachten. Befestigungsarbeiten sind sehr individuell und können schnell zu erheblichen Mehrkosten führen. Für normale Erdarbeiten und eine Begradigung kann als Puffer mit 1000 bis 3000 € gerechnet werden.

Anschluss an die Straße und Kosten für Wege

Ein weiterer Kostenfaktor ist der Anschluss an das Verkehrsnetz. Gerade in Neubaugebieten sind oft noch keine Zugänge vorhanden. Ist die Straße vor dem Haus noch nicht befestigt, können schnell hohe Kosten anfallen. Die finanziellen Aufwendungen werden zum größten Teil von den Gemeinden getragen, Bauherren müssen jedoch einen Teilbetrag übernehmen.

Erschließungskosten beim Grundstückskauf

Auf den Bauherren kommen Erschließungskosten für Strom, Gas, Wasser und Telekommunikation zu. Die Kosten für das Stromnetz liegen üblicherweise zwischen 2.000 und 3.000 €. Müssen die Leitungen deutlich verlängert werden, können die Kosten steigen. Das sollte bereits beim Grundstückskauf berücksichtigt werden.

Der Erschließungsbetrag für den Anschluss an das Gasnetz gehört nicht zu den Standardkosten. Nicht jedes Haus benötigt einen Gasanschluss. Wer nicht ohne Anschluss auskommt, muss circa 2.000 € einplanen. Kosten für den Anschluss an die Wasserversorgung lassen sich nicht einsparen. Ein Anschluss an die Wasserversorgung ist zwingend nötig. Ebenso verhält es sich heutzutage mit den Erschließungskosten für Telekommunikation. Hier gibt es verschiedene Anschlussmöglichkeiten, für die sich der Hausherr entscheiden kann.

Fazit – Nebenkosten beim Grundstück beachten!

Insgesamt kommen zum eigentlichen Grundstückspreis weitere Kosten hinzu. Berechnen Sie all diese Kosten in Ihre Bauplanung mit ein, dann kann Sie später wenig überraschen. Sie sollten sich vor allem mit dem Baugrund vertraut machen, um Straßenbaukosten gering zu halten. Unsere Checkliste zu Grundstückskosten wird ihnen helfen, den Überblick zu behalten.

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