von Lucas Stoll | 19 Okt 2017 | Kategorie: Finanzierung

KfW-Förderung - Heizkosten senken und Geld sparen

KfW-Förderung
Urherberrecht: Diyana Dimitrova

Energiesparhäuser liegen im Trend. Wer beim Hausbau auf Energieeffizienz achtet, profitiert von günstigen Krediten, sichert sich Zuschüsse und spart langfristig Heizkosten. Wir erklären, welche Energiestandards es gibt, wie hoch die Förderung ist und wie man sein Haus zum Effizienzhaus macht.

Was ist ein KfW-Effizienzhaus?

Wer in Deutschland ein Haus baut und dabei auf Energieeffizienz achtet, kann eine Förderung durch den Staat in Anspruch nehmen. Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist die weltweit größte nationale Förderbank und vergibt unter anderem zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse für energieeffiziente Neubauten. Die Höhe der Bauförderung hängt vom jährlichen Energieverbrauch ab: Je weniger Energie verbraucht wird, desto größer ist die staatliche Unterstützung. Das Haus muss dabei genau definierte Energiesstandards erfüllen. Zwei Kennzahlen sind für die Standards entscheidend:

  • Primärenergiebedarf:
    Der Primärenergiebedarf gibt die benötigte Gesamtenergie an, um eine bestimmte Menge an Wärmeenergie im Haus zu erzeugen. Der Bedarf berechnet sich durch Multiplikation des Endenergiebedarfs mit dem Primärenergiefaktor, der vom verwendeten Rohstoff abhängt, der zu Energiegewinnung eingesetzt wird (1.1 bei Öl, 0.2 bei Holz, 0.0 bei Sonnenenergie).

  • Transmissionswärmeverlust:
    Der Transmissionswärmeverlust gibt die Verlustleistungen beim Beheizen eines Hauses an, die durch Energieaustausch mit der Umgebung entsteht. Um den Verlust zu senken, muss der Wärmestrom nach außen minimiert werden. Dies wird durch eine ausreichende Dämmung von Wänden, Dach, Türen und Fenstern erreicht.

KfW-Effizienzhaus bauen

Um den gewünschten Energiestandard zu erreichen, ist eine sorgfältige Planung notwendig. Faktoren wie Bauweise, Ausrichtung des Hauses, Dachform und Grundriss entscheiden maßgeblich über die Energieeffizienz. Eine genaue Absprache mit dem Bauträger ist Pflicht, außerdem sollte man in Erwägung ziehen, einen Experten zur Beratung zu kontaktieren. Energieeffizientes Bauen erfordert viel Fachwissen. Der Berater kann sicherstellen, dass die Maßnahmen zur Energieoptimierung zum Ziel führen und die Werte prüfen. Wer die Standards der KfW-Effizienzhäuser erreicht, profitiert von vielen Vorteilen:

Vorteile eines KfW-Effizienzhauses:

  Niedrige Heizkosten
  Erhöhung des Gebäudewertes
  Höherer Wohnkomfort
  Fördergelder und günstige Kredite

Die aktuellen KfW-Energiestandards

Aktuell existieren drei Energiestandards für Nebauten: Das KfW-Effizienzhaus 55, das KfW-Effizienzhaus 40 und das KfW-Effizienzhaus 40 Plus. Die Zahlen stehen für den prozentualen Energieverbrauch im Vergleich zu einem baulich ähnlichen Referenzhaus, welches durch die Energieeinsparverordnung (EnEV) festgelegt wird. Je niedriger die Zahl, desto effizienter das Haus und desto höher die Förderung.

  • KfW-Effizienzhaus 55:
    Ein KfW-Effizienzhaus 55 besitzt einen Jahresprimärenergiebedarf, der im Vergleich zu dem des Referenzgebäudes um 45 Prozent reduziert ist. Der durchschnittliche, spezifische Transmissionswärmeverlust der Gebäudehülle darf maximal 70 Prozent betragen.

  • KfW-Effizienzhaus 40:
    Beim KfW-Effizienzhaus 40 muss der Jahresprimärenergiebedarf im Vergleich zu dem des Referenzgebäudes um ganze 60 Prozent reduziert werden. Zusätzlich wird eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung gefordert. Der Transmissionswärmeverlust darf maximal 55 Prozent betragen.

  • KfW-Effizienzhaus 40 Plus:
    Das KfW-Effizienzhaus 40 Plus ist derzeit der höchste Energiestandard der KfW. Alle Vorgaben des KfW-Effizienzhaus 40 müssen erfüllt sein. Zusätzlich muss eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher vorhanden sein.

Förderung für KfW-Energiesparhäuser

Die KfW fördert Energiesparhäuser durch zinsgünstige Kredite und Zuschüsse bei der Tilgung. Bei der Finanzierung eines KfW-Effzienzhauses wird meist das Programm 153 (Energieeffizient Bauen) genutzt, welches einen Kredit in Höhe von 50.000 Euro pro Wohneinheit umfasst. Die Finanzierungsbedingungen beinhalten eine tilgungsfreie Anlaufzeit von 1 bis 5 Jahren. Außerdem ist eine Zinsbindung von bis zu 10 Jahren möglich. Die Finanzierungsdauer entscheidet über die Zinsrate. Zusätzlich besteht die Möglichkeit von Tilgungszuschüssen:

Energiestandard Tilgungszuschuss
KfW-Effizienzhaus 55 Bis zu 5.000 Euro
KfW-Effizienzhaus 40 Bis zu 10.000 Euro
KfW-Effizienzhaus 40 plus Bis zu 15.000 Euro

Effizienzhaus bauen - Was ist zu beachten?

Wer Primärenergiebedarf und Verlustwärme minimieren möchte, solte regenerative Heiztechnik und gute Wärmedämmung kombinieren. Zusätzlich müssen einige Details bei der Hausplanung beachtet werden. Fensterfronten sollten in Richtung Süden ausgerichtet und mit Wärmeschutzverglasung ausgestattet werden. So lässt sich die Wärme der Sonne nutzen, um den Innenraum mit Wärme zu versorgen. Gleichzeitig besitzt das Gebäude so die ideale Ausrichtung für die Installation einer Solaranlage. Häuser mit kompakter Form besitzen eine geringere Außenfläche und sind damit weniger anfällig für Wärmeverluste.

Energieeffiziente Maßnahmen:

  Dämmung von Außenwand und Dach
  Luftdichte Gebäudehülle
  Wärmeschutzverglasung mit Spezialrahmen
  Regenerative Heiztechnik (z.B. Wärmepumpe oder Pelletheizung)
  Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
  Solaranlage für Heizung und Warmwasser

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