von Michelle Sensel | 13 Mär 2017 | Kategorie: Ratgeber

Zweifamilienhaus bauen - Vorteile und Nachteile

Modernes Zweifamilienhaus
Urheberrecht: Ana del Castillo @shutterstock.com

Die Geschwister, der beste Freund oder andere Menschen, die man gern hat – viele Menschen möchten oder müssen mit anderen zusammenleben. Sind es finanzielle Gründe, oder Sympathie. Eine gute Möglichkeit für diejenigen, die sich gut verstehen, ist das Zweifamilienhaus. Gemeinsam in einem Haus zu leben, sollte durchdacht sein. Was macht das Zweifamilienhaus aus?

Was ist ein Zweifamilienhaus?

Wie der Begriff sagt, ist in einem Zweifamilienhaus Platz für zwei Familien. Das Zweifamilienhaus wird als Generationenhaus bezeichnet, da es ein optimales Mehrgenerationenhaus darstellt. Häufig verfügen die Häuser über mehrere Stockwerke. Bezeichnend ist, dass beide Wohnungen einen verschließbaren Eingang haben, während sie sich ein Dach teilen. Wer in einem Zweifamilienhaus lebt, teilt sich den Garten und die Terrasse.

Viele Menschen nutzen diese Hausart für gewerbliche Zwecke. Im Erdgeschoss kann ein Büro, Restaurant oder ein anderes Unternehmen seinen Platz finden und im ersten Stock das eigentliche Zuhause. Eine Alternative die mehr Privatsphäre mit sich bringt, ist das Doppelhaus. Dort leben die Parteien nicht unter einem Dach, sondern in zwei verschiedenen Haushälften. Diese haben jeweils eine eigene Haustür und einen eigenen Garten.

Informationen zum Doppelhaus

Wie teuer ist ein Zweifamilienhaus?

Grundsätzlich ist klar, dass ein Zweifamilienhaus mehr kostet, als ein Einfamilienhaus. Es muss Platz für zwei Familien bieten und aus zwei Stockwerken oder einem großen Stockwerk bestehen. Da diese Kosten aufgeteilt werden, sind die Baukosten erschwinglich. Die Preise hängen vor allem mit der Größe und Ausstattung des Hauses, der Lage und der eventuellen Eigenleistung zusammen. Neben der Größe des Gebäudes verursacht vor allem das größere Grundstück die höheren Kosten. Ein Keller würde die Kosten ebenfalls erhöhen. Die meisten Zweifamilienhäuser belaufen sich auf einen Preis von rund 330.000 Euro. Die Lage kann den Preis stark verändern.

Welche Kosten entstehen beim Hausbau?

Zweifamilienhaus im Vergleich zum Einfamilienhaus

Zwischen einem Einfamilienhaus und einem Zweifamilienhaus liegen große Unterschiede. Der offensichtlichste Unterschied zeigt sich im Namen. Das Zweifamilienhaus ist für zwei Familien gebaut, das Einfamilienhaus für eine. Das bringt weitere Unterschiede mit sich. In einem Zweifamilienhaus hat man seine Nachbarn im Haus. Das heißt, dass man mit Lärm und Essensgerüchen auskommen muss, oder sich zumindest einigen sollte.

In einem Einfamilienhaus hat der Bewohner mehr Privatsphäre und mehr Möglichkeiten zur freien Entfaltung. Er kann ohne Absprachen über Veränderungen im Haus oder im Garten bestimmen. Wenn die zweite Wohnung vermietet wird, müssen Vermieter und Mieter sich einigen. Wer in ein Zweifamilienhaus zieht, kann Kosten sowie Steuern und Gebühren sparen, lässt aber einen Teil seiner Privatsphäre. Bei Mitbewohnern, die sich verstehen, sollte das ein geringes Problem darstellen.

Informationen zum Einfamilienhaus

Modernes Zweifamilienhaus
Urheberrecht: Ewelina Wachala @shutterstock.com

Für wen lohnt sich ein Zweifamilienhaus?

Zweifamilienhäuser sind somit die perfekte Lösung für zwei Familien, die sich gut verstehen und Kosten sparen möchten. Der gemeinsame Garten lädt zu großen Sommerfesten ein und das große Haus wird von zwei Parteien gleichzeitig gepflegt. Ideal ist das Zweifamilienhaus als Mehrgenerationenhaus. Wer beispielsweise seine Eltern im Alter pflegen möchte, ist ihnen im Zweifamilienhaus nah. Bevor man sich für ein Zweifamilienhaus entscheidet, sollte man sicherstellen, dass man sich mit seinen zukünftigen Nachbarn gut versteht. Streitigkeiten könnten das Hausglück schnell zerstören. 

Unterschiede zum Mehrfamilienhaus und Haus mit Einliegerwohnung

Neben dem Zweifamilienhaus gibt es andere Hausarten, die den gleichen Zweck erfüllen. Im Zweifamilien-, Mehrfamilien- und im Einfamilenhaus mit Einliegerwohnung, leben beide Parteien unter demselben Dach. Es gibt jeweils ein Grundstück, auf dem ein Gebäude mit einer verschieden hohen Anzahl an Wohneinheiten steht. Unterschiede zeigen sich in der Größe.

  • Zweifamilienhaus

    Das Zweifamilienhaus ist für zwei Familien gebaut. Beide Familien leben in einem Gebäude, auf einem Grundstück, in zwei Wohneinheiten. Die zwei Wohnungen können übereinander oder nebeneinanderliegen. Die Größe der Wohnungen sollte annähernd gleich sein.

  • Mehrfamilienhaus

    Das Mehrfamilienhaus unterscheidet sich in einem Punkt vom Zweifamilienhaus. Ein Mehrfamilienhaus darf erst Mehrfamilienhaus genannt werden, wenn eine dritte Partei im Haus wohnen kann. Die meisten Häuser in denen viele Parteien leben, nennt man Mehrfamilienhäuser. Sie bieten viele gleichgroße Wohnungen, die zur Miete oder zum Verkauf angeboten werden.

  • Haus mit Einliegerwohnung

    Das Besondere bei einem Haus mit Einliegerwohnung ist, dass die Einliegerwohnung viel kleiner ist als die Hauptwohnung. Hier besteht die geringste Trennung zwischen den beiden Wohnungen. Sie darf keinen separaten Wohnungseingang vom Freien aus besitzen, sonst ist sie als zweite Wohnung im Haus zu bezeichnen.

    Man erreicht Einliegerwohnungen durch das Treppenhaus der Hauptwohnung. Eine Einliegerwohnung ist in den meisten Fällen groß genug für maximal zwei Personen. Die Wohnung ist zwar klein, erhöht aber den Preis des Einfamilienhauses immens. Beim Bau einer Einliegerwohnung gibt es klare Richtlinien im deutschen Steuerrecht, auf die man achten sollte. Ansonsten gilt es schnell als Zweifamilienhaus. 

Modernes Zweifamilienhaus
Urheberrecht: Ewelina Wachala @shutterstock.com

Zweifamilienhaus energieeffizient bauen

Wie alle Hausarten, kann man das Zweifamilienhaus als energieeffizientes Haus bauen. Ob Niedrigenergiehaus, Passivhaus, Null-, oder Plusenergiehaus, oder KfW-Haus ist den Bauherren überlassen. Es kommt auf das gesparte Kapital und die Motivation an. Wer auf ein energieeffizientes Haus setzt, kann auf lange Sicht Geld sparen und der Umwelt Gutes tun. Durch die ökologischen Baumaterialien und den geringen Energiebedarf, bei guter Wärmedämmung, werden Energie- und Heizkosten gespart. Das Raumklima ist zu jeder Jahreszeit angenehm.

Informationen zu Energiesparhäusern

Grundrisse für ein Zweifamilienhaus

Wenn es an den Grundriss geht, sollte zuerst bedacht werden, wie viele Stockwerke das Zweifamilienhaus haben sollte. Möchte man auf einer Etage leben, oder den Wohnraum lieber auf zwei Stockwerke verlegen? Beliebt ist die zweite Variante. Dementsprechend sollte das Grundstück ausgewählt werden. Bei der Aufteilung der Räume sollte auf die Größe geachtet werden. Beide Wohnungen sollten zumindest nahezu die gleiche Größe aufweisen. Die Miete kann somit perfekt geteilt werden und es gibt keine Streitpunkte. Die ideale Größe und Aufteilung eines Grundrisses gibt es nicht. Wichtig ist, dass der Grundriss für beide Parteien zur individuellen Lebensplanung passt.

Was ist bei der Grundrissplanung zu beachten?

Fazit

Das Zweifamilienhaus ist das perfekte Mehrgenerationenhaus. Wer plant einen Teil seiner Familie in sein Haus zu holen, geht mit dem Zweifamilienhaus den richtigen Weg. Für die Pflege der Eltern, oder anderer Familienmitglieder, ist das Haus gut geeignet. Wichtig ist, dass sich beide Parteien verstehen oder einigen können. Wer möchte sich den Garten mit jemandem teilen, mit dem er keine Gemeinsamkeiten hat? Bauherren sollten somit darüber nachdenken, ob es das Zweifamilienhaus oder die Doppelhaushälfte sein soll. Das Zweifamilienhaus spart Geld, das an anderer Stelle ausgegeben werden können. 

Vorteile

  Generationsübergreifendes Wohnen
  Geteilte Kosten oder Mieteinkünfte
  Gewerbliche Nutzung möglich

Nachteile

  Weniger Privatsphäre
  Mehrkosten durch größeres Haus und Grundstück
  Kompromisse bei der Gestaltung

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