26 Jul 2017 | Kategorie: Ratgeber
Garage kaufen - Fertiggarage oder selber bauen?
Als Bauherr möchte man nicht nur der Familie, sondern auch dem Fahrzeug ein Dach über dem Kopf bieten. Blütenstaub, Vogeldreck und dicke Eisschichten sind nicht besonders attraktiv. Ob man den Fahrzeugschutz während des Baus oder erst danach errichtet ist egal. Wichtig ist, sich über Vorteile und Kosten zu informieren.
Kosten für eine Garage
Die Kosten variieren in Abhängigkeit von Material und Art der Garage. Einen pauschalen Preis zu nennen fällt schwer, da eine Garage individuell ausgestattet und in verschiedenen Bauweisen gefertigt werden kann. Die angegebenen Preise beziehen sich auf die Standardmaße von 3 x 6 x 2,50 Metern. Als Vergleich sollte man auch die Preise für Carports betrachten, die oft eine günstige Alternative zur Garage bieten.
Aufwendung | Kosten |
---|---|
Aluminium-Carport | 800 € - 4.000 € |
Stahl-Fertiggarage | 3.000 € - 5.000 € |
Beton-Fertiggarage | 5.000 € - 10.000 € |
Gemauerte Garage | 12.000 € - 17.000 € |
Carports sind die einfachste Möglichkeit das Auto vor Wind und Wetter zu bewahren, wobei man natürlich auf den zusätzlichen Stauraum und den besseren Schutz einer Garage verzichten muss. Fertiggaragen sind sehr beliebt und moderat im Preis. Sie werden kostengünstig und schnell neben das Haus gestellt und benötigen wenig Trocknungszeit. Eine Garage in Massivbauweise kostet mehr, während die Trocknungszeiten ebenfalls länger dauert. Eine massiv gebaute Garage ist jedoch äußerst stabil und hält viele Jahre. Neben der Bauweise beeinflussen Planung, Elektrik, Mauern, Wände und viele weitere Faktoren die Kosten:
Kosten beim Garage Bauen:
Bauweise
Baugenehmigung
Planungskosten
Statische Berechnungen
Aushebung des Fundaments
Deckenarbeiten und Wände
Putz- und Malerarbeiten
Dacheindeckung
Tor, Türen und Fenster
Elektroinstallationen
Wasseranschlüsse
Garage selber bauen
Beim Garagenbau ist Vorsicht geboten. Nicht jeder Bauherr sollte die Arbeit in Eigenregie übernehmen. Die Wenigsten verfügen über genügend Fachkenntnisse, um eine Garage selbst zu bauen. Das Fundament in Eigenleistung zu errichten ist möglich, sollte aber genau geplant werden. Die Ausmessung und Begradigung des Bodens muss exakt sein. Fehler können im Nachhinein schwer behoben werden und dafür verantwortlich sein, dass die Garage nicht die richtige Neigung für das Grundstück aufweist.
Für alle Arbeitsschritte benötigt man hochwertige Materialien und das richtige Werkzeug. Beides könnte die Kosten in die Höhe treiben, wenn man nicht ohnehin Werkzeug zuhause hat, oder es sich günstig leihen kann. Es sollte abgewogen werden, ob man als Bauherr die nötigen Fähigkeiten besitzt. Ansonsten sollte man sich sicherheitshalber auf eine Fachfirma verlassen.
Fundament für Garage selber bauen
Die einfachste Möglichkeit, beim Bau einer Garage Geld zu sparen, ist das Fundament selbst zu betonieren. Man sollte hierbei Kosten für Material und Werkzeug in Höhe von 1.000 € einplanen. Bevor man mit dem Bau beginnt, ist es zu empfehlen, die Preise für Bodenplatten verschiedener Anbieter zu vergleichen. So lässt sich genau ermittelt, wie viel Geld wirklich gespart werden kann.
Gemauerte Garage oder Fertiggarage?
Bei der Bauweise scheiden sich die Geister. Die Gesamtkosten und die Bauzeit hängen extrem stark von der Bauart ab. Aus diesem Grund sollten Vor- und Nachteile der beiden Bauarten genauestens analysiert werden. Wichtig ist es, Prioritäten zu setzen und realistisch einzuschätzen, was man sich leisten kann.
Gemauerte Garage bauen
Gemauerte Garagen werden Stein auf Stein gebaut. Aus diesem Grund müssen Trocknungszeiten beim Bau miteinberechnet werden. Die gemauerte Garage kann flexibel an das Haus angepasst werden und ist durch die solide Bauweise extrem wetterbeständig. Ein großer Vorteil ist, dass die Gefahr von Schimmelbildung geringer ist, als bei einer Fertiggarage. Insgesamt ist die gemauerte Garage langlebiger, da sie wie ein Haus in Massivbauweise gebaut wird. Die Dämmung schützt vor Kälte und Wärme, wodurch viele Dinge in der Garage gelagert werden können, die keinen Platz im Haus finden.
Vorteile
Gute Wärmedämmung
Langlebigkeit
Schutz vor Schimmel
Schutz vor Witterung
Individualität
Nachteile
Längere Bauphase durch Trocknungszeiten
Teurer als Fertiggarage
Fertiggarage bauen
Fertiggaragen werden entweder aus Stahl oder aus Beton gefertigt. Sie bestehen aus Einzelteilen, die vor Ort ausschließlich zusammengesetzt werden müssen, wodurch sie innherhalb von einem Tag fertig aufgebaut sind. Garagen aus Beton sind die bessere Wahl, wenn man eine Terrasse oder einen Balkon auf sie bauen möchte. Stahlgaragen benötigen eine dünnere Bodenplatte weil sie leichter sind. Das kann die Kosten nochmals verringern. Die dünneren Wände erlauben außerdem geringfügig mehr nutzbaren Raum.
Vorteile
Günstiger als gemauerte Garage
Schnell aufgebaut
Garagen aus Beton sind erdrutschfest
Stahlgaragen können schnell umgebaut werden
Nachteile
Weniger lang haltbar
Schlechtere Durchlüftung
Schimmelgefahr
Weniger individuell baubar
Straße muss geeignet für die Lieferung sein
Betongaragen sind anfällig für Risse
Baugenehmigung für eine Garage
Eine Baugenehmigung muss nicht in jedem Bundesland eingeholt werden. In einigen Bundesländern ist das Einholen einer Genehmigung an bestimmte Faktoren geknüpft. Grundsätzlich müssen in NRW, Niedersachsen, Bremen, Bayern, Hamburg und im Saarland Baugenehmigungen eingeholt werden. In einigen Regionen und Bundesländern gibt es Vorschriften, die beim Bau der Garage eingehalten werden müssen. Diese sehen wie folgt aus:
-
Mindestmaße müssen eingehalten werden
In Abhängigkeit von der Bauweise wird in manchen Bundesländern vorgeschrieben, wie lang und breit die Garage sein darf. Von diesen Maßen hängt dann die Genehmigung des Baus ab.
-
Die Zufahrt muss lang genug sein
Die Zufahrt zur Garage muss so groß sein, dass das Fahrzeug in seiner vollen Länge auf ihr stehen kann. Die Mindestlänge liegt oftmals bei fünf Metern.
-
Abstand zur Grundstücksgrenze muss eingehalten werden
In Abhängigkeit von der Region darf direkt bis vor die Grundstücksgrenze gebaut werden. In anderen nicht. Es gilt, sich vorher zu informieren, damit der Bau nicht gefährdet wird.
Garage oder Carport bauen?
Dass das geliebte Gefährt eine sichere Bleibe benötigt ist für die meisten Bauherren klar. Ob es eine Garage oder ein Carport wird, kann zur Streitfrage werden. Beide Bauweisen haben ihre Vor- und Nachteile, die es zu beleuchten gilt.
Garage bauen
Eine Garage ist wie ein eigenes Haus für das Fahrzeug. Es wird von allen Seiten vor Wind und Wetter geschützt und bleibt im Sommer kühl und im Winter warm. Wer seine Garage größer baut, kann sie als Stauraum oder Werkstatt nutzen. Durch die Bauweise und die vielen unterschiedlichen Materialien ist die Bauphase aufwändig. Wer eine Garage in Massivbauweise bauen lässt, muss mit mehr Zeit und Kosten rechnen. Fertiggaragen kosten zwar weniger, sind aber weniger langlebig. Insgesamt ist die Garage im Gegensatz zum Carport die sichere Variante. Das Auto wird vor wetterbedingten Einflüssen und Diebstahl geschützt.
Vorteile
Witterungsschutz
Wände können Wärme zwischenspeichern
Schutz vor Diebstahl
Schutz vor Tieren
Bietet Stauraum oder Platz für das Hobby
Kfz-Versicherung könnte geringer werden
Nachteile
Teurer im Kauf
Längere Bauzeit
Benötigt viel Platz
Carport bauen
Der Carport ist die Light-Variante der Garage. Das Fahrzeug ist vor Regen, Hagel, Schnee und Vereisung geschützt. Vor vielen anderen Einflüssen ist das Auto jedoch nicht geschützt, da es ausschließlich überdacht ist. Trotzdessen stellt der Carport eine günstigere Alternative zur Garage dar. Je nachdem welche Materialien verwendet werden, kann viel Geld gespart werden.
Vorteile
Günstiger in der Anschaffung
Schützt vor Hagel, Regen und Eis
Ist weniger wuchtig
Das Auto trocknet besser
Nachteile
Schützt nicht vor Diebstahl
Schützt nicht vor dicken Eisschichten
Bietet keinen zusätzlichen Platz
Schützt nicht vor Kälte oder Wärme
Fazit - Garage kaufen
Eine Garage lohnt sich vor allem, wenn man sein Fahrzeug vor allen äußeren Einflüssen bewahren und an der Versicherung sparen will. Ob es eine Garage in Massivbauweise oder eine Fertiggarage wird, liegt im Ermessen der Bauherren. Eigenleistung einbringen sollten nur erfahrene Bauherren. Insgesamt sollte man seine eigenen Ansprüche zunächst überdenken, damit man am Ende mit seiner Entscheidung zufrieden ist.