von Lucas Stoll | 17 Aug 2017 | Kategorie: Ratgeber

Grundstück für ein Einfamilienhaus finden

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Urherberrecht: Photographee.eu @shutterstock.com

Jedes Eigenheim braucht ein passendes Grundstück. Doch wie viel Baufläche wird für das geplante Haus überhaupt benötigt? Wer vor dem Bau sorgfältig plant, kann sein Grundstück ideal ausnutzen und spart viel Geld. Neben dem Grundriss spielen dabei auch viele andere Faktoren eine wichtige Rolle.

Grundriss für das Einfamilienhaus

Auf der Suche nach dem passenden Haus, schauen viele Menschen nicht nur auf den Preis, sondern auch auf den Grundriss. Ein großes Haus benötigt ein großes Grundstück und kostet insgesamt mehr. Mit dem richtigen Haus kann man jedoch auch auf kleineren Grundstücken  komfortabel wohnen. Wer schlau vorgeht und Kosten sparen möchte, sollte vor allem versuchen den vorhandenen Bauplatz ideal auszunutzen.

Einfache rechteckige und quadratische Grundrisse helfen dabei, möglichst viel Wohnfläche auf möglichst wenig Baufläche unterzubringen. Außerdem gewinnt man natürlich durch ein zweites Stockwerk zusätzlichen Platz. Ein Keller oder ein Dachgeschoss bieten viel Wohnfläche zu relativ geringen Mehrkosten. Im Folgenden rechnen wir beispielhaft mit unserem Einfamilienhaus "Lenny", das über eine Wohnfläche von 149 m² und eine Grundfläche von knapp 100 m² verfügt.

Einfamilienhaus "Lenny"

"Lenny" ist ein geräumiges Einfamilienhaus mit einem modernen Design. Das hochwertige Massivhaus besitzt eine Wohnfläche von 149 m² und wird mit Bodenplatte, Fenstern, Bauzeitgarantie und vielen weiteren Vorteilen für 257.800,00 € angeboten.

Grundstücksgröße für das Einfamilienhaus

Da wir mit unserem Beispielhaus nun genauere Vorstellungen bezüglich der benötigte Grundfläche haben, können wir weiter planen. Wir gehen hier außerdem von einer Gartenfläche aus, die Platz für Terasse, Hecken, Blumenbeet und einige kleine Bäume bietet. Zusätzlich soll eine gemauerte Garage auf dem Grundstück untergebracht werden, um dem Fahrzeug Schutz zu bieten.

Bei der Planung des Hauses ist es wichtig, sich genau über die örtlichen Vorgaben zu informieren. In vielen Gemeinden herrschen strenge Vorschriften über die Art der Bebauung, die Abstände zum angrenzenden Grundstück und die Anzahl der erlaubten Geschosse. Wer berechnen möchte, wie viel Platz das geplante Haus ungefähr beansprucht, sollte auf folgende Faktoren achten:

  • Grundfläche:
    Die Grundfläche gibt Auskunft darüber, wie viel Baufläche das Haus benötigt.

  • Grundstücksgrenzen und Grenzbebauung:
    Abstände zu den angrenzenden Grundstücken müssen eingehalten werden.

  • Bebauungsplan:
    Der örtliche Bebauungsplan kann spezielle Vorgaben für das Haus enthalten.

  • Garten und Garage:
    Garten und Garage müssen ebenfalls Platz auf dem Grundstück finden.

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Grundstücksgrenzen und Grenzbebauung

Beim Hausbau muss ein Mindestabstand zum angrenzenden Grundstück eingehalten werden. Dieser Abstand beträgt im Normalfall eine Außenwandhöhe (1H) und mindestens 3 m. Wir rechnen beispielhaft mit einem minimalen Abstand von 3 m zur Grundstücksgrenze. Unser Haus hat Außenmaße von 11,00 m x 9,00 m, was einer Fläche von etwa 100 m² entspricht. Wenn die Abstände berücksichtig werden, brauchen wir somit eine Gesamtfläche von 17,00 m x 15,00 m, oder 255 m².

Je nach der Region, in der gebaut werden soll, kann anstelle von Mindestabständen auch eine Grenzbebauung vorgeschrieben sein. So findet man in der Innenstadt oft geschlossene Straßenzüge. Hier muss entlang einer sogenannten Baulinie gebaut werden und die Häuser stehen dicht nebeneinander. Auch wenn bereits ein Nachbarhaus unmittelbar an der Grundstücksgrenze steht, können die Regeln zu den Abstandflächen aufgehoben sein. Im Zweifelsfall muss man sich im Bebauungsplan informieren.

Bebauungsplan lesen

Der Bebauungsplan regelt genau, wie das Grundstück bebaut werden darf. Wie schon erwähnt, findet man im Bebauungsplan genaue Informationen zu Baugrenzen und Baulinien. Auch zu anderen Details wie  Dachform und Haustyp gibt es oft Regelungen. Für die Grundrissplanung sind vor allem die Grundflächenzahl (GRZ) und die Geschossflächenzahl (GFZ) wichtig.

Grundflächenzahl

Die Grundflächenzahl (GRZ) legt die maximal bebaubare Fläche eines Grundstücks fest. Dazu wird die sogenannte Grundflächenzahl angegeben. Daraus lässt sich sehr einfach die erlaubte Fläche berechnen.

Größe des Grundstücks * Grundflächenzahl = bebaubare Fläche

Geschossflächenzahl

Die Geschossflächenzahl (GFZ) schränkt die maximal erlaubte Anzahl an Geschossen ein. Dazu wird die gesamte Wohnfläche auf allen Vollgeschossen über die Geschossflächenzahl begrenzt. Die Bauordnung des jeweiligen Bundeslands legt wiederum genau fest, was als Vollgeschoss gezählt wird.

Größe des Grundstücks * Geschossflächenzahl = erlaubte Fläche auf den Vollgeschossen

Bebauungsplan lesen

Vor dem Kauf eines Grundstücks ist für jeden Bauherren ein Blick in den Bebauungsplan Pflicht. Bebauungspläne sind jedoch oft nicht einfach zu lesen und enthalten viele Abkürzungen und Fachbegriffe. Wir haben die wichtigsten Details in einem Beitrag zusammengefasst.

Garten und Garage

Abschließend soll noch Platz für eine Garage und einen Garten kalkuliert werden. Wir rechnen hier mit den Standardmaßen von 3 x 6 x 2.5 m, was einer Flächen von 15 m² entspricht. Wenn wir die Garage direkt neben das Haus bauen, brauchen wir für unser Grundstück eine Breite von mindestens 20 m , also insgesamt eine Fläche von 20,00 m x 15,00 m, bzw. 300 m². Wer eine Doppelgarage benötigt, muss seine Garage etwas breiter bauen.

Die berechnete Fläche ist natürlich sehr knapp bemessen und erlaubt keinen Garten. Wenn wir die Länge des Grundstücks auf 30 m verdoppeln, haben wir hinter dem Haus genug Fläche für eine Terrasse, Blumenbeete und Hecken. Um den Kinder Platz zum Spielen zu schaffen und die eine oder andere Gartenparty zu ermöglichen, verbreitern wir das Grundstück noch auf 25 m. Es ergibt sich eine Gesamtfläche von 30,00 m x 25,00 m, bzw. 750 m². Diese Fläche ist typisch für ein Einfamilienhaus und bietet ein gutes Mittelmaß aus Wohnfläche und Grundstückskosten.

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