von Lucas Stoll | 09 Aug 2017 | Kategorie: Ratgeber

Haus kaufen - 5 Schritte zum Traumhaus

Schritte zum Traumhaus1.jpg
Urherberrecht: alexandre zveiger @shutterstock.com

Wenn es um das Traumhaus geht, haben die meisten Menschen genaue Vorstellungen. Doch wie setzt man den Traum vom Eigenheim in die Realität um? Wir erklären in 5 Schritten, wie man sein Bauprojekt richtig plant und Kostenfallen vermeidet - Von der Berechnung der Baukosten, über die Finanzierung, bis zur Abnahme.

5 Schritte zum Traumhaus

1. Hausbaukosten berechnen

1.1 Kosten für das Haus
1.2 Grundstückskosten
1.3 Nebenkosten

2. Baufinanzierung prüfen

2.1 Finanzierungsrechner nutzen
2.2 Baufinanzierung vergleichen
2.3 Entwicklung der Bauzinsen

3. Grundstück kaufen

3.1 Erst Grundstück dann Haus?
3.2 Grundstück finden
3.3 Grundstückspreise prüfen

4. Haus kaufen

4.1 Haustypen finden
4.2 Bauweise wählen
4.3 Fertighaus oder Ausbauhaus?

5. Haus bauen

5.1 Hausbau planen
5.2 Bauphase
5.3 Bauabnahme und Bezug

1. Hausbaukosten berechnen

Der erste Schritt zum eigenen Haus ist immer, die persönlichen Vorstellungen genau festzuhalten. Natürlich müssen dabei auch die Kosten berücksichtigt werden. Erst wenn bekannt ist, welche Art von Haus gebaut werden soll und wie hoch der Finanzierungsbedarf ist, kann man zum Hauskredit übergehen.

Hausbaukosten

Beim Hausbau gibt es viele Faktoren, welche die Gesamtkosten beeinflussen. Wir erklären, worauf man bei der Berechnung der Kosten achten muss.

Kosten für das Haus

Die genaue Form und Erscheinung des Hauses müssen zunächst gar nicht genau festgelegt werden. Wichtig ist vor allem, den finanziellen Rahmen des Bauprojektes einzugrenzen. Man sollte sich auf jeden Fall überlegen, wie viel Platz benötigt wird. Dabei sollte zukunftssicher geplant werden. Wer sich Kinder wünscht, sollte die notwendige Wohnfläche direkt in die Planung miteinbeziehen.

Außerdem gilt es zu klären, ob ein Keller benötigt wird, oder ob eine Bodenplatte ausreicht. Ein Keller bietet viel zusätzliche Fläche für relativ geringe Mehrkosten, kann jedoch nicht immer sinnvoll genutzt werden. Viele Bauherren wünschen sich einen größeren Garten, für andere ist die Außenanlage weniger wichtig. Ist ein Balkon oder eine überdachte Veranda gewünscht? Wird eine Garage benötigt, oder reicht vielleicht ein Carport? Es gibt viele Fragen, die beantwortet werden müssen. Mehr zu Hausbaukosten...

Grundstückkosten

Damit das Haus gebaut werden kann, wird natürlich auch ein passendes Grundstück benötigt. Wer genau weiß, wie viel Fläche das Haus beansprucht, kann gezielter nach dem richtigen Bauplatz suchen. Es lohnt sich, direkt einen Blick auf die Grundstückskosten in der Region zu werfen. Neben dem Haus selbst, macht das Grundstück den größten Teil der Gesamtkosten aus. Eine sorgfältige Planung ist daher wichtig.

Bei den Kosten sollte man auch auf die Lage des Grundstücks achten. Es muss entscheiden werden, wie wichtig die Nähe zur Stadt ist. Wer in einem Randgebiet wohnt muss möglicherweise täglich zur Arbeit pendeln, was viel Zeit in Anspruch nimmt. Auch der Zustand des Grundstücks sollte berücksichtigt werden. Viele Grundstücke wirken zuerst günstig, müssen aber erst bebaubar gemacht und erschlossen werden. Mehr zu Grundstückskosten... 

Nebenkosten

Die Nebenkosten werden bei der Berechnung der Hausbaukosten gerne vergessen, machen aber einen großen Teil der Gesamtkosten aus. In allen Bauphasen entstehen Nebenkosten, die auf den ersten Blick unsichtbar sind. Es besteht daher die Gefahr, die benötigte Menge an Kredit zu unterschätzen. Wer auf der sicheren Seite sein will, sollte beim Hausbau immer Rücklagen bilden. Besonders wichtig ist es, einen Hausanbieter zu wählen, der eine Bauzeitgarantie und Versicherungspakete anbietet! Mehr zu Nebenkosten...

Schritte zum Traumhaus2.jpg
Urherberrecht: bezikus @shutterstock.com

2. Baufinanzierung prüfen

Wenn der Rahmen des Bauprojektes bekannt ist, kann man anfangen, sich um die Finanzierung zu kümmern. Bei Beratungsgesprächen mit möglichen Kreditgebern sollte man unbedingt die aktuellen Zinsraten und die Angebote anderer Kreditinstitute kennen.

Baufinanzierung

Wir erklären, welche Finanzierungsarten für ein Haus existieren und worauf man bei der Erstellung eines Finanzierungsplans achten muss.

Finanzierungsrechner nutzen

Um sich einen Überblick über den Kreditrahmen zu machen, kann ein Finanzierungsrechner hilfreich sein. In den meisten Fällen muss man nur den Hauspreis, Kosten für das Grundstück und die Nebenkosten kennen. Nachdem man sein vorhandenes Eigenkapital geprüft und die Laufzeit festgelegt hat, liefert der Rechner unverbindliche Zinsraten. Ein Finanzierungsrechner ist die einfachste Methode, um sich einen ersten Überblick über die Baufinanzierung zu verschaffen. Unser Hausbaurechner... 

Baufinanzierung vergleichen

Da viele Internetportale zur Baufinanzierung existieren, ist es für den Bauherren ohne großen Aufwand möglich, verschiedene Anbieter zu vergleichen. Allerdings ist hier Vorsicht geboten. Viele Angebote wirken auf den ersten Blick attraktiv, besitzen jedoch versteckte Nachteile im Kleingedruckten. Wer sich absichern will, sollte sich ein Basiswissen zum Thema Hausfinanzierung aneignen. Außerdem ist natürlich das klassische Beratungsgespräch bei der Bank eine Option. Hier ist es wichtig einen vertrauenswürdigen Kreditpartner zu wählen. Mehr zur Baufinanzierung...

Entwicklung der Bauzinsen

 Kreditlaufzeiten von über zehn Jahren sind bei der Finanzierung eines Hauses die Norm. Die aktuell günstigen Bauzinsen verleiten schnell dazu die zukünftige Entwicklung der Bauzinsen zu positiv zu betrachten. Natürlich ist es nicht falsch, von den niedrigen Zinsen profitieren zu wollen, jedoch sollte man darauf achten, dass der Zinssatz bei der Finanzierung möglichst lang festgeschrieben wird. Nach einigen Jahren ist eine Anschlussfinanzierung erforderlich. Hier werden die Konditionen oft komplett neu verhandelt. Man sollte sich rechtzeitig um die Anschlussfinanzierung kümmern und möglichst früh größere Beträge tilgen.

3. Grundstück kaufen

Ist geklärt, wie viel Haus man sich leisten kann, kann man in die nächste Phase des Hausbaus übergehen. Natürlich benötigt jeder Bauherr ein passendes Grundstück. Für viele Menschen handelt es sich dabei um eine der größten Investitionen im Leben, dementsprechend sollte überlegt vorgegangen werden.

Baugrundstück finden

Ein passendes Baugrundstück zu finden ist nicht immer leicht. Wir geben nützliche Tipps zu Grundstückssuche, Nebenkosten und Grundstückspreisen.

Erst Grundstück dann Haus?

Allgemein gilt: Wer möglichst unkompliziert bauen möchte und sich die besten Konditionen sichern will, sollte Grundstück und Haus gemeinsam finanzieren. Der Bauherr besitzt so nur gegenüber einer einzigen Bank eine Verpflichtung und kann seine Schulden monatlich in einer gemeinsamen Rate abbezahlen. Es ist jedoch auch kein Geheimnis, dass die Grundstückspreise in Deutschland in den letzten Jahren teilweise stark angestiegen sind. Wer in Erwägung zieht, Grundstück und Haus separat zu erwerben, sollte sehr genau wissen, wie das geplante Haus aussieht. Bei bereits vorhandenem Grundstück besitzt man nur wenig Spielraum bei der Hausplanung.

Grundstück finden

In Deutschland besteht ein recht großer Bedarf an Baugrundstücken. Man muss daher geduldig an die Grundstückssuche herangehen. Die erste Anlaufstelle für Baugrundstücke sind natürlich die vielen Bauportale im Internet. Hier kann man ohne viel Aufwand das gesamte Angebot an Grundstücken in der Region durchsuchen. Wer allerdings wirklich das günstigste Grundstück finden möchte, sollte auch andere Quellen in Betracht ziehen. Gerade bei Stadt, Gemeinde, oder lokalen Banken findet man oft echte Schnäppchen. Alternativ kann man auch auf einen Immobilienmakler setzen, der jedoch auch bezahlt werden will und eine Maklerprovision verlangt. Mehr zur Grundstückssuche...

Grundstückspreise prüfen

Ist der geforderte Preis für ein Grundstück gerechtfertigt? Eine Frage, die nicht immer leicht zu beantworten ist. Für die Ermittlung des fairen Preise eines Grundstücks existieren verschiedene Verfahren. Die gängigste Methode ist das sogenannte Vergleichswertverfahren, bei dem der Preis eines Grundstücks mit anderen Preisen in der unmittelbaren Region verglichen wird. Man sollte dabei auch auf versteckte Kosten achten. Der Zustand eines Grundstücks hat einen großen Einfluss auf die Nebenkosten. Es gilt abzuschätzen, ob später eine Begradigung, Baumfällungen, oder andere Erdarbeiten notwendig sind. Mehr zu Grundstückspreisen... 

Schritte zum Traumhaus3.jpg
Urherberrecht: alexandre zveiger @shutterstock.com

4. Haus finden

Neben der Art des Hauses sollte man sich vor allem über die Bauweise Gedanken machen. Außerdem gibt es interessante Möglichkeiten für Bauherren, die beim Bau mithelfen wollen.

Haustypen in der Übersicht

Es gibt zahlreiche Haustypen. Von Holzhaus bis zur Stadtvilla im Bauhausstil. Wir erklären die Unterschiede, sowie Vor- und Nachteile.

Haustyp finden

Haustypen gibt es viele. Vom ebenerdigen Bungalow, über die geräumige Stadtvilla bis zum klassischem Einfamilienhaus. Wichtig ist vor allem, den richtigen Haustyp für die eigenen Ansprüche zu finden. Möchte man auf einer zentralen Wohnebene leben und auf Treppensteigen verzichten, ist ein Bungalow die beste Wahl. Ein Haus mit zwei Stockwerken biete die Möglichkeit, alle Schlafzimmer im Obergeschoss unterzubringen. Im Erdgeschoss bleibt dann genug Wohnfläche für ein integriertes Wohn- und Esszimmer. Einige Haustypen sind teurer als andere, es gibt jedoch alle Haustypen in verschiedenen Preisklassen. Mehr zu Haustypen...

Bauweise wählen

Die Bauweise entscheidet nicht nur über den Preis, sondern auch über den späteren Wohnkomfort, sowie den Wiederverkaufswert. Die zwei beliebtesten Bauweisen sind das klassische Massivhaus, sowie das Fertighaus. Bei Massivhäusern wird klassisch, Stein auf Stein, gebaut, wobei Fertighäuser aus vorgefertigten Teilen bestehen, die am Bauort zusammengefügt werden. Massivhäuser sind allgemein teurer, verfügen über eine besser Wärmeisolierung und erhalten ihren Wert über lange Zeit. Fertighäuser haben vor allem den Vorteil, deutlich günstigerer Preise und eine kürzere Bauzeit mitzubringen. Mehr zu Bauweisen...

Schlüsselfertig oder Ausbauhaus?

Eine einfache Möglichkeit, beim Hausbau Geld zu sparen ist es, selbst bei den Arbeiten zu helfen. Die sogenannte Eigenleistung ersetzt fehlendes Eigenkapital und sorgt dafür, dass man sich mehr Haus leisten kann. Handwerkliche Fähigkeiten und ein gewisses Organisationstalent sind natürlich vorausgesetzt. Die meisten Hausanbieter bieten verschiedene Ausbaustufen an. Am beliebtesten ist das Ausbauhaus, bei dem nur der Innenausbau übernommen werden muss. Wer sich nicht direkt am Bau beteiligen möchte, sollte ein schlüsselfertiges Haus bauen. Hier werden alle Leistungen von einem Anbieter übernommen. Mehr zum Ausbauhaus...

5. Haus bauen

Grundstück und Haus sind gefunden, nun kann man endlich zum eigentlichen Hausbau übergehen. Wer einen vertrauensvollen Bauträger wählt, muss sich nicht meht viele Gedanken machen, dennoch gibt es einige Dinge, auf die man während der Bauphase achten sollte.

Bauphasen im Überblick

Wer sein Bauprojekt effizient planen will, sollte die wichtigsten Phasen des Hausbaus kennen. Wir erklären, was während Rohbau, Innenausbau und Abnahme passiert.

Hausbau planen

Damit der Hausbau ohne Verzögerung voranschreiten kann, sollte man sicherstellen, dass das Grundstück erschlossen und Zugangswege vorhanden sind. Das Bauunternehmen benötigt vor allem Wasser und Baustrom. Die entsprechenden Anschlüsse müssen also vorhanden sein. Außerdem sollte man Versicherungen abschließen, um sich vor den Risiken abzusichern. Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung ist Standard. Plant man die Hilfe von Bauhelfern in Anspruch zu nehmen, muss man eine Bauhelferversicherung abschließen. Wichtige Versicherungen beim Hausbau...

Bauphase

Die eigentliche Bauphase besteht im Wesentlichen aus drei Stufen. Nachdem in der Planungsphase die genauen Maße des Hauses festgelegt und die notwendigen Anfragen bei den lokalen Behörden eingereicht wurden, kann die Rohbauphase beginnen. Hier ist der Bauherr in den meisten Fällen nur passiv beteiligt, dennoch sollte man das Voranschreiten der Arbeiten überwachen. Weiterhin sollte man fordern, dass der Bauträger eine Kontaktperson bereitstellt, die man im Fall von Unklarheiten erreichen kann. Der Innenausbau macht das Haus schließlich bewohnbar. Hier hat der Bauherr die Möglichkeit, Eigenleistung einzubringen. Mehr zu den Bauphasen...

Bauabnahme und Bezug

Nachdem die Bauarbeiten abgeschlossen wurden, hat man fast das Ende des Hausbaus erreicht. Bevor man endlich in sein neues Eigenheim einziehen kann, ist jedoch eine letzte Überprüfung fällig. Während der Bauabnahme werden Innenräume, sowie Außenfläche kontrolliert. So soll geklärt werden, ob bauliche Mängel bestehen und eventuell nachgebessert werden muss. Außerdem muss die örtliche Behörde bestätigen, dass das Haus gemäß den Vorschriften der Baugenehmigung gebaut wurde.

Häuser aus unserem Angebot:

« Bebauungsplan lesen - Abkürzungen und Nutzung erklärt Grundstück für ein Einfamilienhaus finden »