28 Sep 2017 | Kategorie: Ratgeber
Heizungsarten im Vergleich - Kosten, Betrieb und Förderung
Eine moderne Heizung ist ein wichtiger Bestandteil eines Energiesparhauses. Wer seine Wärme umweltschonend erzeugt, sichert sich staatliche Fördermittel und spart langfristig Geld. Welche Heizungsart die richtige ist, hängt von vielen Faktoren ab. Mit unserer Übersicht finde Sie die perfekte Heizmethode für Ihr Haus.
Welche Heizung kaufen?
Bei der Entscheidung über die richtige Heizung, sollten sich Bauherren genau überlegen, was die persönlichen Ansprüche sind und welche finanziellen Mittel zu Verfügung stehen. Wer eine moderne Heizung bevorzugt, bezahlt beim Bau erstmal mehr. Moderne Technologie armotisiert sich oft erst nach ein paar Jahren, dann profitiert man allerdings langfristig von geringen Heizkosten. Pelletheizungen und Wärmepumpen sind immer noch recht teuer, es können jedoch staatliche Zuschüsse bei der Finanzierung genutzt werden.
Bereits jetzt werden in Deutschland bei Neubauten hohe Ansprüche an die Energieeffizienz von Heizsystemen gestellt, dennoch muss nicht zwingend die modernste Variante gewählt werden. Öl- und Gasheizungen basieren auf bewährter Technik und erreichen mittlerweile hohe Nutzungsgrade. Der große Nachteil ist, dass man von schwankenden Rohstoffpreisen abhängig ist. Außerdem sind alternative Heizsysteme umweltfreundlicher. Ein späterer Wechsel zu einer effizienteren Heizung ist ebenfalls eine Option. Das Recht auf Förderung besteht auch bei energetischen Optimierungen am Haus.
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Kosten:
Die Kosten setzten sich aus den Anschaffungskosten, den Betriebskosten und den Wartungskosten zusammen. Bei Heizungen mit geringen Betriebskosten muss man mit höheren Kosten bei der Beschaffung rechnen. -
Umwelt und Förderung:
In Deutschland werden energieeffiziente Heizungen mit Zuschüssen unterstützt. Langfristig sind effiziente Heizungen eine gute Investition. Neben dem finanziellen Faktor, muss jeder Bauherr selbst entscheiden, wie wichtig ihm der Schutz der Umwelt ist. -
Bauliche Voraussetzungen
Nicht jeder Heizungstyp findet in jedem Haus Platz. Bei einer Pelletheizung wird ein Raum für die Lagerung des Brennmaterials benötigt. Bei einer Ölheizung muss ein Tank Platz findet. Eine Solaranlage lohnt sich nur bei ausreichender Dachfläche.
Heizungarten in der Übersicht
Brenntwertheizungen - Heizen mit Öl und Gas
Das Heizen mit Öl und Gas gehört zu den ältesten Heizmethoden und ist in Deutschland immer noch sehr verbeitet. Seit einigen Jahren sind beide Heizungstypen in der Anzahl rückgängig, dennoch bieten sie immer noch einige Vorteile. Gasheizungen sind etwas moderner als Ölheizungen und die umweltfreundlichere Heizmethode, da bei der Verbrennung weniger CO2 freigesetzt wird. Um Brennwertheizungen ökologisch verträglicher zu machen, können Ausgleichmaßnahmen, wie beispielsweise eine Kopplung mit Solarthermie, durchgeführt werden.
Früher wurden Konstanttemperaturkesseln eingesetzt, bei denen ein großer Teil des Brennstoffs dafür aufgewendet wird, den Kessel in Bereitschaft zu halten. Die Betriebstemperatur beträgt dabei dauerhaft 70 bis 90°C, unabhängig von der tatsächlich benötigten Wärme. Moderne Brennwertanlagen sind mit einem Niedertemperaturkessel ausgestattet, bei dem die Vorlauftemperatur gleitend an die Außentemperatur angepasst wird. Neben der Wärme des Abgases kann zusätzlich die Kondensationswärme des, im Abgas enthaltenen, Wasserdampfes genutzt werden. Moderne Brennwertheizungen erreichen so einen Nutzungsgrad von 98 Prozent.
Vorteile
Hoher Wirkungsgrad bei modernen Brennwertanlagen
Lässt sich leicht modernisieren
Bei Gasheizungen ist kein Tank notwendig
Nachteile
Rohstoffpreise können schwanken
Fossile Brennstoffe sind nicht umweltfreundlich
Bei Ölheizungen wird ein Tank benötigt
Aufwendung | Kosten |
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Anschaffung | 4.000 € bis 12.000 € für ein modernes Gerät |
Betriebskosten | 4 bis 7 Cent pro kWh für Gas Etwa 60 Cent pro Liter Heizöl |
Wartung | 150 € bis 250 € pro Jahr |
Förderung | Unterstützung durch KfW, BAFA und regionale Programme ab 5.000 € für Öl und 8.000 € für Gas |
Elektroheizung - Wärme aus Strom
Elektroheizungen galten früher als günstig und umweltfreundlich. Im Vergleich zu anderen Technologien haben elektrische Heizsysteme heute einen eher schlechten Wirkungsgrad. Die für Energiesparhäuser geforderten Werte sind oft nur mit zusätzlichem Dämmaufwand zu erfüllen. Die Heizkosten sind dabei sehr stark vom Strompreis abhängig. In den meisten Fällen sind Elektroheizungen daher im Betrieb teurer als vergleichbare Heizungen. Andere Heizungstypen bieten außerdem mehr Unabhängigkeit von den Preisen auf dem Energiemarkt.
Die Anschaffungskosten für eine Elektroheizung sind sehr gering und betragen oft nur wenige hundert Euro für ein Heizelement. Die Installation der Heizelemente ist mit wenig Aufwand verbunden. Elektroheizungen sind außerdem platzsparend und nahezu wartungsfrei. Die Umweltfreundlichkeit hängt primär vom Stromtarif ab. Wer Ökostrom aus regenerativen Quellen bezieht, erreicht eine positive Umweltbilanz. Wie teuer der grüne Strom ist, hängt sehr stark vom Anbieter ab. Nicht jeder Stromerzeuger bietet Tarife, die ausschließlich auf Strom aus nachhaltigen Quellen basieren. Im Zweifel sollte man einen reinen Ökostrom-Anbieter wählen, oder auf anerkannte Siegel achten.
Vorteile
Günstig in der Anschaffung
Wartungsarm
Mobiler Heizkörper
Nachteile
Hohe Stromkosten
Schlechter Wirkungsgrad
Aufwendung | Kosten |
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Anschaffung | 200 € bis 800 € |
Betriebskosten | 30 Cent pro kWh |
Wartung | 0 € pro Jahr |
Förderung | Keine Förderung |
Pelletheizungen - Heizen mit Holz
Pelletheizungen sind momentan sehr beliebt und ähneln in der Funktionsweise der klassischen Öl- oder Gasheizung. Als Brennmaterial werden jedoch Holzpellets verwendet, die der Heizung automatisch zugeführt werden. Ein manuelles Nachfüllen ist nicht notwendig, allerdings muss der Aschebehälter regelmäßig geleert werden. Der finanzielle Wartungsaufwand ist jedoch relativ gering. Einmal im Jahr sollte die Heizung von einem Fachmann kontrolliert werden. Pelletheizungen beanspruchen in etwa den gleichen Platz, wie eine Öl- oder Gasheizung. Zusätzlich müssen die Pellets gelagert werden.
Ein großer Vorteil von Pelletheizungen ist die gute Umweltverträglichkeit. Holz ist ein nachwachender Rohstoff mit niedrigen und sehr stabilen Preisen. Das einzige klimaschädigende Gas, das bei der Verbrennung freigesetzt wird, ist das CO2, welches zuvor durch die Bäume gebunden wurde. Hier gilt es jedoch zu bedenken, dass auch beim Transport der Pellets CO2 frei wird. Wenn die Möglichkeit besteht, sollte Brennstoff aus der Umgebung bezogen werden. Der große Nachteil einer Pelletheizung ist der hohe Preis für die Anschaffung. Förderprogramme können helfen, die Kosten zu reduzieren.
Vorteile
Umweltfreundlichkeit
Nachwachsender Rohstoff
Hoher Wirkungsgrad
Nachteile
Hohe Anschaffungskosten
Pellets müssen gelagert werden
Aufwendung | Kosten |
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Anschaffung | 19.000 € bis 25.000 € |
Betriebskosten | 600 € bis 800 € für eine Jahresladung Pellets |
Wartung | Reinigung des Brennrostes, Leerung des Aschebehälters Inspektion durch Fachmann einmal im Jahr (200 € bis 300 €) |
Förderung | Unterstützung durch KfW, BAFA und regionale Programme ab 10.000 € |
Wärmepumpen - Energie aus der Umgebung
Wärmepumpen gelten als besonders moderne Heizsysteme und beziehen Energie direkt aus Luft, Erdreich, oder Grundwasser. Mit der aufgenommenen Energie wird ein Kältemittel verdampft, das bei der Kondensation wiederum Wärme freisetzt, welche für die Warm- und Brauchwasserbereitung genutzt werden kann. Für den Betrieb einer Wärmepumpe wird Strom benötigt. Das Verhältnis zwischen aufgenommener elektrischer Energie und der abgegebenen Wärme wird durch die Leistungszahl beschrieben, die ein Maß für die Effizienz der Pumpe ist. Die Jahresarbeitszahl berechnet sich identisch zur Leistungszahl, wird jedoch auf einen Zeitraum von einem Jahr bezogen.
Die Anschaffung einer Wärmepumpe ist recht teuer. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind günstiger als Erdwärmepumpen, da bei der Installation keine Bohrung notwendig ist. Wasser- und Erdwärmepumpen arbeiten allgemein effizienter als Luftwärmepumpe, beanspruchen jedoch auch mehr Platz. Unabhängig vom Bezug der Energie sind Wärmepumpen sehr umweltfreundlich und können zum Teil über Fördergelder finanziert werden. Wer in Erwägung zieht, eine Wärmepumpe zu kaufen, sollte sich bei BAFA, KfW und regionalen Ansprechpartnern über Zuschüsse erkundigen.
Vorteile
Günstig im Betrieb
Wartungsarm
Sehr Umweltfreundlich
Nachteile
Strom zum Betrieb notwendig
Benötigt Platz
Aufwendung | Kosten |
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Anschaffung | 9.000 € bis 25.000 € je nach Typ und Effizienz |
Betriebskosten | 5,0 - 7,0 Cent pro kWh |
Wartung | 50 € im Jahr |
Förderung | Unterstützung durch KfW, BAFA und regionale Programme Luft-Wasser-Wärmepumpe ab 5.000 € Erdwärmepumpe ab 10.000 € |
Solarthermie - Heizen mit Sonnenenergie
Solaranlagen auf dem Dach sind zum Symbol der Energiewende geworden. Wenn man auf moderne Technik setzt, lohnt sich die Solarthermie immer noch. Solaranlagen werden sowohl zur alleinigen Energieversorgung von Häusern, als auch in Kombination mit anderen Heizungsarten eingesetzt. In beiden Fällen wird die Sonneneinstrahlung gebündelt und zur Erhitzung eines Wärmemediums eingesetzt. Anschließend kann die Sonnenwärme für die Warmwasserbereitung oder zum Beheizen der Innenräume verwendet werden. Warmwasseranlagen sind allgemein etwas günstiger als Anlagen zur Heizung.
Solarthermie wird auf Grund der Emmisionsfreiheit gefördert und ist sehr umweltschonend. Hier gilt es zu beachten, dass zur Fertigung von Solarzellen ebenfalls Energie benötigt wird. Nicht alle Hersteller wenden dabei umweltfreundliche Verfahren an. Für die Installation einer Solaranlage wird ein Dach mit ausreichender Schräge, genügend Fläche und der richtigen Ausrichtung benötigt. Wer Sonnenenergie nutzen möchte, sollte seinen Neubau dementsprechend planen. Eine Wartung der Solaranlage ist im Normalfall alle paar Jahre fällig. Die Wartungskosten sind vergleichsweise gering
Vorteile
Keine laufenden Kosten im Betrieb
Umweltfreundlich
In Kombination mit anderen Heizungen verwendbar
Nachteile
Benötigt viel Dachfläche
Von Ausrichtung des Hauses abhängig
Aufwendung | Kosten |
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Anschaffung | 4.000€ bis 11.000€ je nach Technik und Effizienz |
Betriebskosten | Keine laufenden Kosten |
Wartung | 20€ bis 50€ im Jahr |
Förderung | Unterstützung durch KfW, BAFA und regionale Programme Warmwasseranlagen ab 4.000€ Heizunterstützung ab 8.000€ |