03 Nov 2017 | Kategorie: Ratgeber
Smart Home - Kosten, Beispiele und Tipps
Das "Smart-Home" hat sich in den letzten Jahren zu einem wahren Trend entwickelt. Immer mehr Abläufe lassen sich zentral steuern und automatisieren - vom Licht bis zur Kaffeemaschine. Wir erklären, wie die Technik funktioniert, was ein Smart-Home kostet und wo sich die intelligente Steuerung lohnt.
Was ist ein Smart-Home?
In einem Smart-Home sind Haustechnik, Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik über ein gemeinsames Netzwerk verbunden. Alle Funktionen können zentral ferngesteuert werden. Mit Smart-Home Technologie können Geräte-Einstellungen schnell an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Licht, Heizung, Lüftung, Multimedia-Systeme und viele andere Bereiche bieten sich für eine smarte Steuerung an. Als Eingabegerät kommen häufig Smartphones und Notebooks mit einer entsprechenden Software zum Einsatz. Auch eine endgerätlose Steuerung über Sprachbefehle und Gesten ist möglich.
Die Haushaltstechnologie lässt sich in einem Smart-Home über ein intelligentes Steuerungssystem automatisieren. Ein klug vernetztes Zuhause übernimmt viele Kontrollaufgaben und Alltagsvorgänge. So wird der Wohnkomfort gesteigert und Zeit gespart. Durch effiziente Abläufe besteht außerdem die Möglichkeit, Kosten zu sparen. Eine intelligente Heizungssteuerung schaltet sich automatisch aus, wenn die Bewohner das Haus verlassen. In einem Smart Home können außerdem Gerätedaten wie Stromverbrauch und Laufzeiten gespeichert werden. Unregelmäßigkeiten können so gezielt identifiziert werden.
Vorteile eines Smart-Homes
Wohnkomfort
Energieeffizienz
Erhöhte Sicherheit
Zentrale Steuerbarkeit
Datenspeicherung und Kostenkontrolle
Was kostet ein Smart-Home?
Die Kosten für ein Smart-Home sind sehr individuell und von den persönlichen Ansprüchen abhängig. In den letzten Jahren hat sich das Smart-Home zu einem wahren Trend entwickelt. Die Preise für einen Einstieg in die Technologie sind überraschend gering. Nach oben wird die Technologie nur durch den Geldbeutel begrenzt. Moderne Häuser werden zum Teil bereits in der Planungsphase als Smart-Home geplant und mit modernster Technik ausgestattet.
Einstieg
Wer kostengünstig ausprobieren möchte, wie sich ein Smart-Home anfühlt, sollte die Einsteigerpakete verschiedener Hersteller vergleichen. Der Einstieg in die Technik kostet zwischen 150 und 300 Euro. Die Installation ist einfach und kann selbst übernommen werden. Starterpakete enthalten Thermostate, Bewegungssensoren, kommunikationsfähige Steckdosen und andere Komponenten, sowie eine zentrale Steuereinheit. Bei Bedarf kann das Smart-Home nachträglich aufgerüstet werden.
Mittleres Preissegment
Im mittleren Segment bewegt man sich preislich schnell zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Hier kommen hochwertigere Komponenten zum Einsatz. Zusätzlich werden mehr Aspekte des Alltags in das Netzwerk eingebunden. Mit "Smart-Metering", bei dem intelligente Zähleinheiten zum Einsatz kommen, hat man die Möglichkeit den Stromverbrauch besser zu überwachen. Wenn die Werte konsequent überwacht werden, können die Stromkosten reduziert werden.
Gehobenes Preissegment
Im höheren Preissegment müssen oft mehrere Tausend Euro ausgegeben werden. Man erhält dafür ein zukunftssicheres System mit vielen Funktionen und Ausbaumöglichkeiten. Die Möglichkeiten sind nur durch die Vorstellungen der Bewohner begrenzt. Von der Regelung der Luftfeuchtigkeit, bis zum Vorwärmen des Bads und des Kaffekochens können alle Abläufe gesteuert oder automatisiert werden. Die Installation eines modernen Smart-Home-Systems erfordert die Hilfe von Experten.
Haustechnik planen
Ein Smart-Home sollte zusammen mit der Haustechnik geplant werden. Mit Hilfe des Grundrisses kann genau festgelegt werden, wo technische Geräte platziert und Leitungen verlegt werden müssen. In unserem Beitrag erklären wir, was bei der Planung zu beachten ist.
Smart-Home Beispiele - Was macht Sinn?
Grundsätzlich können fast alle Aspekte des Alltags in das Smart-Home eingebunden werden. Jedes Jahr werden zahlreiche neue Produkte angeboten. Ein gutes Home-System sollte das Nachrüsten erlauben, um auf dem neusten Stand zu bleiben. Viele Anwendungen sind eher Gimmicks, allerdings gibt es Bereiche, in denen ein Smart-Home echte Vorteile mit sich bringt. Bei der Planung sollten folgende Punkte beachtet werden:
-
Heizung:
Eine intelligente Heizungssteuerung ist Pflicht für das Smart-Home. Der Wohnkomfort kann deutlich gesteigert werden, während gleichzeitig Geld gespart wird. Besonders moderne Systeme analysieren das Nutzerverhalten in einer Selbstlernphase. Anschließend wird die Heizung dynamisch an Tageszeit, Außentemperatur und weitere Faktoren angepasst. -
Sicherheit:
Auch die Haussicherheit profitiert maßgeblich von einem Smart-Home. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Bewegungsmelder, Gesichtserkennungskameras, Rauchmelder und Feuchtigkeits- und Wassersensoren erkennen mögliche Gefahren frühzeitig. Außerdem lässt sich beispielsweise kontrollieren, ob die Kinder nach der Schule gut zuhause angekommen sind. -
Beleuchtung:
Eine intelligente Steuerung von Lichtquellen gehört zu den klassischen Einsatzgebieten von Smart-Technologie. Die Atmosphäre der Beleuchtung kann beispielsweise an Tageszeit oder momentane Stimmung angepasst werden. Das passende Licht kann einen großen Effekt auf das Wohlempfinden haben und dem Haus ein komplett neues Wohngefühl verleihen. -
Multimedia:
Im Multimedia-Bereich sind momentan vor allem intelligente Sound-Systeme sehr beliebt. So lassen sich für Bad, Küche und Wohnzimmer eigene Playlists erstellt. Abhängig von der Tageszeit können verschiedene Songs gespielt werden. Smart Fernseher gehören mittlerweile auch zum Standard und können bequem über das Smartphone gesteuert werden. -
Haushalt:
Auch im Haushaltsbereich wird zunehmend auf Smart-Technologie gesetzt. Staubsauger-Roboter ersparen lästige Putzarbeit, die smarte Kaffeemaschine kocht morgens automatisch Espresso, der Kühlschrank zeigt den Inhalt von außen über einen Display. Die Geräte sind momentan noch recht teuer, werden in Zukunft jedoch wahrscheinlich zum Standard gehören.
Heizungen im Vergleich
Mit einem Smart-Home können Heizelemente dynamisch gesteuert und die Kosten genau überwacht werden. Wer sein Haus zusätzlich mit einer modernen Heizung ausstattet, kann viel Geld sparen. Wir erklären, welche Heizungstypen es gibt, was die Kosten sind und welche Förderung angeboten wird.
Wie funktioniert ein Smart-Home?
Die Funktionsweise eines Smart-Homes ist zumindest im Konzept recht einfach. Für jeden Einsatzbereich gibt es einzelnen Komponenten, die mit Sensoren und aktiven Elementen ausgestattet sind. Die verschiedenen Komponenten können individuell geregelt oder über eine zentrale Steuereinheit kontrolliert werden. Die Datenübertragung findet in den meisten Fällen über Funk oder Kabel statt.
Smart-Home Zentrale
Die Zentrale ist das Herzstück des Smart-Homes und wird auch Hub oder Gateway genannt. Von der Zentrale aus können alle Geräte über ein Eingabegerät ferngesteuert werden. Außerdem ist eine Automatisierung und Programmierung der einzelnen Komponenten möglich. Mit einer zentralen Datenerfassung lassen sich alle Funktionen überwachen.
Komponenten
Die Komponenten messen über Sensoren Werte wie Helligkeit, Temperatur oder Bewegung und geben diese an die Zentrale weiter. Hier können die Werte entweder automatisch verarbeitet werden oder durch Eingabe des Benutzers geändert werden. Sogenannte Aktoren, also die aktiven Gegenstücke zu den Sensoren, passen die Werte schließlich an.
Steuerung
Die Steuerung eines Smart-Homes erfolgt über Software, die auf verschiedenen Geräten installiert werden kann. Smartphones, Tablets und Notebooks erlauben einen unkomplizierten Zugriff. Je nach Hersteller werden verschiedene Eingabemöglichkeiten wie Touchfunktion oder Sprachsteuerung geboten. Eine automatische Steuerung, die beispielsweise auf den momentanen Aufenthaltsort reagiert, ist ebenfalls möglich.
Smart-Home Installation
Die einzelnen Komponenten für das Smart-Home lassen sich entweder mit einem kabelgebundenen, oder mit einem funkbasierten System verbinden. Beide Varianten haben verschiedene Vor- und Nachteile. Nach Möglichkeit sollte ein System mit offenem Busstandard gewählt werden. Dies erlaubt die Kombination von Geräten verschiedener Hersteller.
Kabelsystem
Der große Nachteil bei kabelgebundenen Systemen ist der Mangel an Flexibilität. Ohne Leerrohre in der Wand ist das Nachrüsten aufwendig und teuer. Das Verlegen von Kabeln sollte von Experten durchgeführt werden und muss sorgfältig geplant werden. Bei einem Neubau lässt sich die Verkabelung in der Rohbauphase erledigen. So erspart man sich nachfristige Bauarbeiten am Haus.
Funksystem
Eine Vernetzung über Funk ist mit relativ wenig Aufwand verbunden und schnell durchgeführt. Hier gilt es zu beachten, dass alle verwendeten Geräte die gleiche Funkfrequenz nutzen. Manche Hersteller bieten auch Lösungen an, die verschiedene Frequenzen vereinen. In beiden Fällen ist die Funkreichweite der begrenzende Faktor. Bei der Planung sollten dicke Wände und Stahlbetondecken beachtet werden.