07 Jul 2017 | Kategorie: Finanzierung
Was kostet ein Haus? - Hausbaukosten im Überblick
Bei allen Faktoren, die während des Hausbaus zu berücksichtigen sind, ist es oftmals schwierig, den Überblick über die Kosten zu behalten. Damit Sie einen kühlen Kopf bewahren und wissen, was auf Sie zukommt, finden Sie im Folgenden eine Übersicht zu allen Hausbaukosten.
Hausbaukosten im Überblick
Kosten für das Grundstück
1.1 Kosten pro Quadratmeter
1.2 Nebenkosten beim Grundstückskauf
1.3 Erdarbeiten und Erschließung
Kosten für das Haus
2.1 Fertighaus oder Massivhaus
2.2 Haustyp
2.3 Grundriss und Grundfläche
Kosten für Keller oder Bodenplatte
3.1 Keller bauen
3.2 Bodenplatte ohne Keller
Baunebenkosten
4.1 Vor dem Bau
4.2 Während des Baus
4.3 Nach dem Bau
Haustechnik
5.1 Elektrik
5.2 Heizung
5.3 Sanitärinstallation
Fenster, Türen und Boden
6.1 Wände und Boden
6.2 Fenster
6.3 Türen
Kosten für das Grundstück
Bevor das Haus gebaut werden kann, muss das passende Grundstück gefunden werden. Hierbei kommt es nicht ausschließlich auf den Geschmack an, sondern ebenso auf den Inhalt des Geldbeutels. Viele Faktoren tragen dazu bei, dass ein Grundstück teurer oder günstiger ist. Ein auf den ersten Blick günstiges Grundstück kann die Bauherren im Nachhinein Einiges kosten.
Aufwendung | Kosten |
---|---|
Grundstück (800 m²) | 120.000 € |
Maklergebühren | 6.000 € |
Notarkosten | 1.800 € |
Grunderwerbsteuer | 4.200 € |
Grundbucheintrag | 600 € |
Abriss bestehender Gebäude | 5.000 € |
Baumfällungen | 500 € |
Ersatzpflanzungen | 100 € |
Gesamtkosten | 138.200 € |
1.1 Kosten pro Quadratmeter
Im Durchschnitt bezahlt man in Deutschland für ein Grundstück 120 €/m². Der Komplettpreis variiert stark und ist abhängig von Lage, Region und Zustand des Grundstücks. Die maximale Bebauungsfläche sollte beachtet werden, damit das geplante Haus tatsächlich auf dem Grundstück platziert werden kann. Ist dies nicht der Fall, ist es nicht das richtige Grundstück für Sie.
1.2 Nebenkosten beim Grundstückskauf
Beim Grundstückskauf fallen Nebenkosten an. Zu diesen zählen alle Kosten, die vor dem eigentlichen Bau des Hauses beachtet werden müssen. Dazu gehören beispielsweise Gas- und Telefonanschlüsse, die Eintragung in das Grundbuch, Abklären von Steuern und der Abschluss von Versicherungen. Das Grundstück muss oftmals erst in einen bebaubaren Zustand versetzt werden. Wer aus einem verwucherten Hügel eine bebaubare Fläche zaubern will, muss Geld in die Hand nehmen. Im Normalfall machen die Nebenkosten rund 10 Prozent der Gesamtkosten für den Grundstückskauf aus.
1.3 Erdarbeiten und Erschließung
Ein weiterer Teil der Nebenkosten schließt Erdarbeiten, das Freimachen und die Erschließung des Grundstücks ein. Müssen Altlasten entfernt werden und somit Abrisse, Baumfällungen und Ersatzpflanzungen getätigt werden, steigen die Kosten. Der Erschließungszustand des Grundstücks zeigt, ob später Kosten auf die Bauherren zukommen. Ist es vollerschlossen, kostet es zwar mehr, die Bauherren müssen sich aber nicht mehr um die Erschließung kümmern und vermeiden spätere Mehrkosten.
Kosten für das Haus
Ist das Grundstück gefunden, geht es weiter mit dem Haus. Hierbei entstehen vor allem Preisunterschiede wenn es an die Wahl der Bauweisen und Materialien geht. Größe, Lage und Ausrichtung beeinflussen den Preis ebenfalls.
2.1 Fertighaus oder Massivhaus
Massivhäuser werden traditionell, Stein auf Stein, gebaut und besitzen Vorteile in Bezug auf Energieeffizienz, Luftqualität und Langlebigkeit. Die massiven Wände können Wärme zwischenspeichern, wodurch im Winter nur geringe Heizverluste entstehen. Im Sommer wärmt sich das Haus langsamer auf und der Innenraum bleibt angenehm kühl. Durch die gute Wärmedämmung lassen sich Massivhäuser gut als Energiesparhäuser planen. Hochwertigen Baumaterialien ermöglichen außerdem eine sehr lange Nutzungsdauer. Ein massiv gebautes Haus ist wertstabil und eine lohnende Investition!
2.2 Haustyp
Der Typ des Hauses entscheidet ebenfalls über die Kosten. Man kann nicht erwarten, dass eine Stadtvilla günstiger ist, als ein einfaches Einfamilienhaus. Aufwändige Schnitte sind ebenso kostenintensiver, als vorgefertigte Bauweisen. Hierbei gilt es, den persönlichen Geschmack in Einklang mit dem Eigenkapital und den individuellen Möglichkeiten zu bringen.
2.3 Grundriss und Grundfläche
Ebenso verhält es sich beim Grundriss des Hauses. Ist das Haus aufwändig geschnitten, benötigt es mehr Platz, wodurch es mehr kostet. Quadratische und rechteckige Grundrisse benötigen den geringsten Platz und sind somit günstiger. Einen durchnittlichen Quadratmeterpreis für ein Haus in Deutschland kann man nicht nennen. Er hängt maßgeblich von der Lage ab. Bei der Berechnung pro Wohnfläche werden Nutzflächen wie Kellerräume nicht hinzugezählt.
Kosten für Keller oder Bodenplatte
Grundlegend für das Haus ist der Keller oder die Bodenplatte. Die Entscheidung zwischen beiden Bauweisen ist endgültig, ein Untergeschoss kann nicht nachträglich gebaut werden. Ein Keller kostet Geld, ist aber zugleich wertvoller Stauraum. Es ist zu entscheiden, ob die zusätzliche Fläche sinnvoll genutzt werden kann, oder ob man die Mehrkosten sparen möchte.
3.1 Keller bauen
Wer auf einen Keller setzt, muss mit Mehrkosten rechnen. Je nachdem welche Keller-Abdichtung gewählt wird und wie groß die Unterkellerung sein soll, können die Kosten grob abgeschätzt werden. Für die Unterkellerung eines Einfamilienhauses müssen die Bauherren mit Kosten zwischen 180€ und 425€ pro Quadratmeter rechnen. Wer 10 Prozent mehr Geld einsetzt, kann mit rund 40 Prozent mehr Raum rechnen.
Es sollte realistisch eingeschätzt werden, ob der Raum tatsächlich sinnvoll genutzt werden kann. Einen großen Unterschied macht vor allen Dingen die Bauweise. Wer sich dazu entscheidet, Eigenleistungen einzubringen, kann Kosten sparen. Eigenleistungen sind im Allgemeinen nur sinnvoll, wenn man weiß, was man tut. Sie rentieren sich tatsächlich ausschließlich, wenn man wichtige Baumaterialien besitzt oder ausleihen kann. Die Preise für Baumaterial sind durchschnittlich 20 Prozent höher, wenn man sie in Eigenregie besorgen muss, als wenn sich Fachfirmen darum kümmern.
3.2 Bodenplatte ohne Keller
Ob man sich gegen einen Keller entscheidet oder nicht, jedes Haus benötigt ein Fundament. Klar ist, dass ein Haus ohne Keller weniger kostet. Die Bauherren sparen sich die Kosten für den tieferen Bodenaushub, Isolierung und Wandarbeiten. Dennoch hat eine einfache Bodenplatte aus Beton ebenfalls ihren Preis. Sie ist dafür verantwortlich, die gesamte Schwere des Hauses zu tragen. Im Normalfall kostet eine Bodenplatte rund 150 Euro/m². Bei unseren Massivhäusern ist eine Bodenplatte mit Wärmedämmung im Preis enthalten.
Baunebenkosten
Während des gesamten Baus kommen weitere Nebenkosten auf die Bauherren zu. Neben bürokratischen Vorgängen, müssen Kosten für Makler und Versicherungen zur Seite gelegt werden. Nach dem eigentlichen Bau fallen ebenfalls Nebenkosten an, die zu berücksichtigen sind.
Aufwendung | Kosten |
---|---|
Baugrundgutachten | 1.250 € |
Vermessung | 2.500 € |
Baugenehmigung | 1.000 € |
Prüfstatiker | 2.000 € |
Bauwasser und Baustrom | 500 € |
Erschließungskosten | 5.600 € |
Grundstück freimachen | 4.000 € |
Bauherrenhaftpflichtversicherung | 100 € |
Bauleistungsversicherung | 214 € |
Bauhelferversicherung | ab 1,45 €/h |
Rohbaufeuerversicherung | 200 € |
Gesamtkosten | 17.464 € |
4.1 Kosten vor dem Bau
Vor dem Bau gilt es, das Grundstück frei von allen Altlasten und bebaubar zu machen. Dazu sind Behördengänge notwendig. Neben Baugenehmigung und Bauantrag, muss ein Baugrundgutachten beantragt werden. Ebenso, muss der Bauplatz so ausgestattet sein, dass der Bau funktionieren kann. Bauwasser und eine Straße, die zum Bauplatz führt, sind ein Muss. Als Schnittstelle zwischen der Phase vor dem Bau und dem eigentlichen Bau müssen der Keller oder die Bodenplatte geplant und umgesetzt werden. Die Gesamtkosten für die Nebenkosten vor dem Bau, belaufen sich bei einem Einfamilienhaus auf rund 16.000 Euro.
4.2 Kosten während dem Bau
Während des Baus gilt es, alle Beteiligten und den Rohbau zu versichern. Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung deckt Schäden ab, die durch das Verschulden der Bauherren verursacht wurden. Eine Bauleistungsversicherung greift für alle Schäden, die durch Vandalismus oder das Wetter entstehen. In dieser Zeit sollte man sich ebenso um Sachverständige kümmern, die Mängel frühzeitig erkennen.
4.3 Kosten nach dem Bau
Nach dem Bau ist vor dem Bau. Jetzt gilt es, den Innenausbau anzugehen und die Außenanlagen nach individuellen Vorstellungen auszubauen. In dieser Zeit können sich die Bauherren nochmal richtig ausleben, müssen aber ebenso mit einigen Mehrkosten rechnen. Als Richtwert für den Innenausbau kann man mit 350 bis 600€ pro m2 Nutzfläche rechnen. Wer sich bei der Außenanlage für Garten, Terrasse und Garage entscheidet, kommt schnell auf Kosten von bis zu 15.000 Euro. Wer es sich zutraut, kann mit Eigenleistungen Geld sparen.
Haustechnik
Die Haustechniken sind ein ebenso großer Kostenpunkt beim Hausbau. Durch moderne Techniken und energieeffiziente Wärmedämmung entstehen Kosten, die sich in ein paar Jahren durch immense Einsparungen auszahlen werden. Wer es richtig macht, kann der Umwelt ebenso Gutes tun, wie seinem eigenen Geldbeutel. Wer auf ein SmartHome setzen möchte, muss sich mit neuesten Techniken auseinandersetzen.
5.1 Elektrik
Bei der Elektrik müssen sich die Bauherren zunächst Gedanken darüber machen, wie viele Steckdosen und Anschlüsse wo benötigt werden. Die höchsten Kosten entstehen durch die Arbeitskosten, während 40 Prozent durch Materialkosten abgedeckt sind. Insgesamt machen die Kosten für die Elektroinstallation rund fünf Prozent der Gesamtbaukosten aus.
5.2 Heizung
Bei der Installation einer neuen Heiztechnik, können Kosten von mehreren Tausend Euro entstehen. Während sich Gas- und Ölheizungen zwischen sechs und neun Tausend Euro kosten, beläuft sich eine neue Pelletheizung auf bis zu 25.000 Euro. Je nach Effizienzstufe kann man bei der Heiztechnik auf staatliche Förderung hoffen.
5.3 Sanitärinstallation
Ebenso wie mit der Elektroinstallation, verhält es sich mit den Sanitärinstallationen. Die Bauherren entscheiden mit, wie aufwändig die Sanitäranlagen gestaltet werden sollen. Für eine einfache Sanitärinstallation entstehen zwischen sechs und acht Tausend Euro, während eine gehobenere Ausstattung 12.000 Euro kosten kann.
Fenster, Türen und Boden
Bei den Kosten von Fenstern, Türen und dem Boden richtet sich die Höhe ebenso nach den genutzten Materialien. Beim Bodenmaterial können extrem unterschiedliche Kosten entstehen. Ob man sich für Laminat, Parkett, Fliesen, Teppichboden oder für einen anderen Bodenbelag entscheidet, hängt maßgeblich von Geschmack und Eigenkapital der Bauherren ab. Arbeiten an Fenstern und am Boden können geschickte Bauherren in Eigenleistung erledigen, um Geld zu sparen.
6.1 Wände und Boden
Für Wärmedämmung, Putz, Tapete und andere Beschichtungsarbeiten werden zwischen 80 und 100 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche berechnet. Hierbei können die Bauherren Kosten sparen, wenn sie in Eigenregie mit anpacken. Wer in Eigenleistung tapeziert oder streicht, spart sich die Kosten für einen Maler. Bei der Wärmedämmung sollte man auf einen Profi setzen. Geht es an den Boden, dann kostet das Verlegen von Fliesen und Platten rund 25 bis 40 Euro pro Quadratmeter. Wer einen anderen, günstigeren Bodenbelag wählen möchte, setzt auf PVC, Laminat oder Teppich. Hierbei entstehen Kosten zwischen 10 und 15 €/m². Parkett ist viel teurer.
6.2 Fenster
Den Einbau von Fenstern und Türen übernimmt der Tischler. Die Bauherren zahlen Arbeitszeit und Materialkosten und müssen mit Fensterkosten von rund 8.000 Euro rechnen. Wie erwähnt, gibt es hier maßgebliche Unterschiede, abhängig von Anbieter und Material.
6.3 Türen
Für den Einbau von Türen muss mit Kosten zwischen 1.500 Euro und 4.500 Euro gerechnet werden. Hierbei kommt es ebenfalls auf Anzahl, Material und Anbieter an.